Zeit mit Scheytt: Borbecker Maienmahlzeit 2016

07.04.2016

Die Anmeldungen laufen! Die Borbecker Maienmahlzeit am 18. Mai 2016 ist nicht mehr weit. Diesjähriger Ehrengast ist mit Prof. Dr. Oliver Scheytt, dem ehemaligen Kulturdezernenten der Stadt Essen und Geschäftsführer der RUHR 2010 GmbH ein Kulturmanager der ersten Reihe. Ab 18.00 Uhr ist Einlass in der Dampfbierbrauerei Essen-Borbeck, Beginn: 19.00 Uhr!


Zeit mit Scheytt: Borbecker Maienmahlzeit 2016

mit Kulturmanager Prof. Oliver Scheytt

 

BORBECK. Die Anmeldungen laufen! Die Borbecker Maienmahlzeit am 18. Mai 2016 ist nicht mehr weit. Diesjähriger Ehrengast ist mit Prof. Dr. Oliver Scheytt, dem ehemaligen Kulturdezernenten der Stadt Essen und Geschäftsführer der RUHR 2010 GmbH ein Kulturmanager der ersten Reihe. Ab 18.00 Uhr ist Einlass in der Dampfbierbrauerei Essen-Borbeck, Beginn: 19.00 Uhr!

 

Bild rechts: Prof. Dr. Oliver Scheytt, © Duschner/RUHR.2010 GmbH.

 

Europas neue Metropole

 

Bereits der Titel seiner Festrede dürfte einige Erwartungen wecken: „Europas neue Metropole – Visionen und Wirkungen der Kulturhauptstadt RUHR.2010" ist sie überschrieben. Kein Wunder, wurde doch das Mega-Event, das Millionen von Menschen aus der Region und weit darüber hinaus anzog, nicht nur für ihn ganz persönlich zum großen Thema. Der promovierte Jurist, heute mit seinem „Kulturexperten-Büro“ als Berater und Manager in direkter Nachbarschaft der Essener Philharmonie ansässig, hatte vor 12 Jahren alle Segel aufgezogen, um das Ruhrgebiets-Schiff erfolgreich durch die Bewerbung „Essen für das Ruhrgebiet. Kulturhauptstadt Europas 2010“ zu steuern. Was ist davon geblieben? Was bringt die Zukunft? Welche Potenziale müssen weiterentwickelt werden und wie soll dies geschehen? Diesen und anderen Fragen wird sich der gut vernetzte Kulturmanager an diesem Abend stellen.

 

Susanne Asche begrüßt als BBVV-Vorsitzende die Gäste ab 19 Uhr. Kinder werden Frühlings- und Mailieder und Gedichte beisteuern, bevor die Festrede beginnt. Die Nachfragen übernimmt die Jugend: Statements junger Besucher zum Thema „Leben in Essen 2030“ führen in die Diskussion mit dem Festredner ein. Die jährliche Verleihung des Ehrenpreises „Hand in Hand“ für bürgerschaftliches Engagement gehört ebenso zum Programm, bei dem ein leckeres dreigängiges Menü gereicht wird. Mit dem Glückauf, dem kräftig gesungenen Steigerlied, wird der Abend beendet. Anmeldungen nimmt BBVV-Geschäftsführer Franz Josef Gründges entgegen, E-Mail: f.j.gruendges@gmx.de .

 

Der Kulturmanager

 

Dass Oliver Scheytt 1958 in Köln das Licht erblickte, hat ihn nicht davon abgehalten, selbst ein aktiver „Kultur-Ruhrie“ zu werden: Schon vor dem Abitur 1976 am Essener Burggymnasium studierte er das Fach Klavier an der Folkwang Hochschule, ging dann zum Studium der Rechtswissenschaften an die Ruhr-Universität Bochum. Doch blieb der Kultur weiter verbunden: Nach dem ersten juristischen Staatsexamen 1982 übernahm er mit 34 Jahren das Projektmanagement für das Essener Festival „Folkwang 85“, legte 1986 das zweite Staatsexamen ab, übernahm für drei Jahre als Referent die Leitung des Büros des Hauptgeschäftsführers beim Deutschen Städtetag und koordinierte 1987 gemeinsam mit Karl Richter für das Bundesland NRW das dreijährige Großprojekt „Kultur 90“ in Wuppertal. Seine Dissertation zu Musikschulen stand mit der Promotion zum Dr. jur. 1989.

 

Zunächst zog es ihn in die Ferne: Bis 1993 war Dr. Scheytt Beauftragter für die Städte in den neuen Bundesländern, zuletzt als Leiter der Berlin-Vertretung des Deutschen Städtetages. Dann kehrte er in seine Heimatstadt zurück - 1993 zunächst als Beigeordneter für Kultur der Stadt Essen. 1997-2007 war er zusätzlich Beigeordneter für Bildung, 2001-2006 auch für Grün und Gruga, 2005-2007 ebenso für Jugend. Ab 2006 teilte er sich für fünf Jahre mit Fritz Pleitgen (Vorsitzender Geschäftsführer) die Geschäftsführung der RUHR.2010 GmbH. Für die Tätigkeit in der verantwortlichen Gesellschaft zur Vorbereitung und Realisierung des Ruhr.2010-Programms gab es unter anderem den „Deutschen PR- Preis in Gold“ 2005 und 2006, aber auch die „Kulturmarke des Jahres 2010".

 

Vielfältige Engagements

 

Von zahlreichen Ehrenämtern und weiteren Engagements hat es den begeisterten Pianisten in seinem turbulenten Berufsalltag nicht abgehalten - im Vorstand des Verbandes deutscher Musikschulen (1993-2002) und der Stiftung Zollverein (1998-2007), als Vorsitzender des NRW-Kultursekretariates (1995-2004) oder als Sachverständiges Mitglied der Bundestags-Enquete-Kommission „Kultur in Deutschland“ (2003–2007). Seit 1997 ist er Präsident der Kulturpolitischen Gesellschaft e. V. in Bonn, seit 2002 Mitglied des Beirates der Bundeskulturstiftung, seit 2004 Mitglied des Kulturausschusses der Deutschen UNESCO-Kommission und in der Mitgliederversammlung des Goethe-Instituts wirkt er seit 2009 mit. Dass auch die Politik eine Rolle in seinem Leben spielt, zeigt seine Vorstandstätigkeit im Kulturforum der Sozialdemokratie (SPD) und seine von SPD-Kanzlerkandidat Peer Steinbrück im Juni 2013 bekanntgegebene Berufung in das Kompetenzteam für die Bereiche Kunst und Kultur.

 

International gefragt

 

Auch wenn der Schritt aus dem Schattenkabinett in das Ministeramt nicht erfolgte: Scheytt, verheiratet und Vater dreier Töchter, blieb weiter aktiv. 2007 bereits hatte er eine Professur für Kulturpolitik und kulturelle Infrastruktur am Institut für Kulturmanagement der Hochschule für Musik und Theater Hamburg übernommen. 2011 gründete er die KULTUREXPERTEN Dr. Scheytt GmbH zur Personalberatung in den Bereichen Kunst, Kultur, Stadtmarketing und Strategieberatung für Kulturhauptstädte in Europa. Und ist seitdem als Gastredner auf internationalem Parkett unterwegs.

 

Neben seinen vielfältigen Verpflichtungen legte Oliver Scheytt mehr als 150 Publikationen zu Kulturpolitik und Kulturmanagement, Personal- und Organisationsentwicklung vor. Zu den Veröffentlichungen der letzten Jahre gehören: Kommunales Kulturrecht, 300 S., Beck Verlag, München 2005; Kulturmanagement & Kulturpolitik – Die Kunst, Kultur zu ermöglichen, (mit Friedrich Loock) 500 S., Loseblatt, Raabe Verlag, Berlin 2006; Kulturstaat Deutschland – Plädoyer für eine aktivierende Kulturpolitik, 310 S., transcript Verlag-Verlag, Bielefeld 2008; RUHR. Vom Mythos zur Marke, 420 S., Klartext, Essen 2010; Programm- und Projektmanagement im Kulturbetrieb. Die Organisation der Kulturhauptstadt Europas RUHR.2010 (e-book), (zusammen mit Eckart Achauer) 190 S., Raabe, Essen 2012; Kultursponsoring. Leitfaden für kreative Allianzen, (zusammen mit Julia Frohne und Brigitte Norwidat-Altmann), 158 S., VS-Verlag, Wiesbaden 2015. Zudem ist Prof. Scheytt Herausgeber der „Kulturpolitischen Mitteilungen“ und des im Raabe-Verlag erscheinenden „Handbuchs für Kulturmanagement und Kulturpolitik“.

 

 

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