Spielplatz am „Philipp“: Neuer Treffpunkt für Borbeck

20.09.2014

„Europäische Union. Investition in unsere Zukunft. Europäischer Fonds für regionale Entwicklung“, so ist auf dem großen Schild mit der Europa-Fahne an der Hülsmannstraße gegenüber dem Katholischen Krankenhaus Philippusstift zu lesen. Jetzt nähert sich das nächste Teilstück des „Masterplan Borbeck“ der Eröffnung. Der Borbecker Bürger- und Verkehrsverein (BBVV) lädt für Freitag, 30. September, zwischen 10 und 11 Uhr herzlich zur Übergabe des Spielplatzes ein....
 

Neuer Treffpunkt für Borbeck

Eröffnung des Spielplatzes am „Philipp“

BORBECK. „Europäische Union. Investition in unsere Zukunft. Europäischer Fonds für regionale Entwicklung“, so ist auf dem großen Schild mit der Europa-Fahne an der Hülsmannstraße gegenüber dem Katholischen Krankenhaus Philippusstift zu lesen. Am Bauzaun um das Grüngelände in Borbeck-Mitte informiert es über die von „Grün & GruGa“ durchgeführte Baumaßnahme, die sich jetzt mit großen Schritten der Fertigstellung nähert. Viel Zeit ging ins Land und die mit großer Sorgfalt getroffenen Vorbereitungen dauerten. Doch jetzt steht das nächste Teilstück des „Masterplan Borbeck“ vor der der Eröffnung.

Eröffnung am 30. September

Der Borbecker Bürger- und Verkehrsverein (BBVV) lädt für Freitag, 30. September, zwischen 10 und 11 Uhr herzlich zur Übergabe des Spielplatzes ein. Ein buntes Programm mit viel Musik lockt auf das neugestaltete Freigelände im Herzen von Borbeck. Den Auftakt macht um 10 Uhr die Kita Armstraße, bevor der Rudolf Jelinek, 1. Bürgermeister der Stadt Essen, ein Grußwort an die Besucher richtet. Die anschließende Einweihung wird ökumenisch gestaltet: Vorgenommen wird sie durch Pfarrer Dr. Jürgen Cleve, Stadtdechant von Essen und Pfarrer der Großgemeinde St. Dionysius Borbeck und von Pfarrer Manfred Maier von der Evangelischen Kirchengemeinde Essen-Borbeck-Vogelheim.

Nach Singspielen und Liedern der Kita St. Dionysius und der evangelischen Kita Himmelszelt folgen Kurzinterviews mit Vertretern der Bezirksvertretung IV (Borbeck) und des Masterplans, gefolgt von Darbietungen der Dionysiusschule und der Dürerschule. Weitere Gespräche gelten Wünschen und Erwartungen der Generationen an den „Mehrgenerationenpark“ - so der bisherige Arbeitstitel für den neuen Treffpunkt in Borbeck-Mitte. Nach einem gemeinsamen Lied erfolgt die offizielle Übergabe durch die symbolische Inbetriebnahme eines Spielgeräts, den musikalischen Abschluss gestaltet die Schulband der Traugott-Weise-Schule.

Lange Parktradition

Der Park – so neu wie er scheint – hat an dieser Stelle eine lange Tradition: Er erinnert an die Geschichte der Borbecker Landgemeinde. Denn das Gelände gehörte der Familie Leimgardt, einer der einflussreichsten Familien in Borbeck und Essen. Sie stellten Bürgermeister der Stadt, Kanoniker des Stiftes, waren Gutsbesitzer, kommandierten den Landsturm, waren Rentmeister auf Haus Berge und als Beigeordnete der damals größten preußischen Landgemeinde tätig. Ihre auf dem heutigen Parkgelände erbaute „Villa Leimgardt“ war wie der Friedhof zur heutigen Hülsmannstraße mit einer langen Ziegelmauer abgegrenzt.

1921 ging das herrschaftliche Haus mit seinem von großen Bäumen bestandenen Park in den Besitz der Ordenskongregation der Oblaten Mariens (O.M.I.) über, die hier und von ihrem Kloster aus eine starke Seelsorgetätigkeit in der Gemeinde entfalteten. Das von den katholischen Patres in der ehemaligen Villa eingerichtete Exerzitienhaus St. Augustinus wurde zum Anziehungspunkt für viele Menschen und machte Borbeck weit über die Region hinaus bekannt.

1967 war der Orden aus Platzmangel gezwungen, für sein religiöses Tagungshaus einen neuen Standort in Essen-Heidhausen zu suchen. Nach der Aufgabe des Geländes 1969 und dem Abriss des Exerzitienhauses wurde das Gelände Standort des Möbelgeschäfts Beyhoff. Die Anfang der 1970-er Jahre zu einem mustergültigen öffentlichen Spielplatz umgestaltete Freifläche zwischen Post und Krankenhaus wurde gar mit einem europäischen Preis ausgezeichnet, verlor jedoch zunehmend an Anziehungskraft.

Teil des Masterplans Borbeck

Auch die Borbecker Mitte kam als Mittelzentrum für den Stadtteil Groß-Borbeck (Stadtbezirk IV) und seine 86.000 Einwohner in dieser Zeit durch Strukturwandel und Konkurrenz großer Einkaufszentren im Umfeld immer mehr unter Druck. 2006 konstituierte sich eine Lenkungsgruppe für den „Masterplan Borbeck“ mit Vertretern des Initiativkreis Centrum Borbeck (CeBo), dem Borbecker Bürger- und Verkehrsverein (BBVV), dem Einzelhandelsverband Ruhr e.V., der Essener Marketing Gesellschaft (EMG), der Polizei, des Amtes für Stadterneuerung, der Bezirksvertretung Borbeck und des Rates der Stadt Essen.

Als Teil des Programms „Aktive Stadt- und Ortsteilzentren" und moderiert von BBVV-Mitglied Walter Frosch nahm der „Masterplan Borbeck“ dabei auch das 7.400 Quadratmeter große Parkareal in den Fokus.

Nun wurde in den letzten Monaten der mit großer Bürgerbeteiligung entstandene Plan von Landschaftsarchitekt Helmut Fox mit 600.000 Euro aus Bundes- und Landesmitteln umgesetzt: Rodungsarbeiten schufen mehr Licht und Raum zwischen Hülsmannstraße und Germaniaplatz, neue Wege erschließen jetzt neue Sichtachsen und rund 25 Spielgeräte locken nach Fertigstellung. Das Konzept zielt auf ein Angebot an alle Generationen, an Kinder, Jugendliche bis zu Senioren.

Am 30. September wird das bislang fast ungenutzte alte Parkgelände, der bislang namenlose „Central Park“ inmitten der Borbecker City, nun der Öffentlichkeit ganz offiziell übergeben - eine „Investition in unsere Zukunft“, wie es sicher zu Recht auf dem Baustellenschild heißt. Der Bürger- und Verkehrsverein Borbeck freut sich auf das Einweihungsfest und lädt herzlich zur Eröffnung mit buntem Programm ein. In der Hoffnung, dass der neue Treffpunkt von allen Generationen gerne angenommen und pfleglich behandelt wird. Wie es sich gehört in Borbeck.



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