09.06.2021
BORBECK. Mit einem vollen Monat Kulturprogramm soll sie im Sommer wachgeküsst werden: Die Dubois-Arena am Schloss Borbeck - ganz zu Unrecht in der letzten Zeit etwas ins Abseits geraten. Doch wo sich schon einst Abertausende in der alten Waldschenke zum fröhlichen Zechen trafen, stand immerhin einmal Deutschlands größte Freilauft-Arena. Im August 1950 wurde sie vor etwa 20.000 Zuschauern im Rahmen der Deutschen Amateurboxmeisterschaften feierlich eröffnet.
Schlag auf Schlag ging es durch die kommenden Jahre: Veranstaltungen mit lokalen wie internationalen Box-Champions und angesagten Musik-Bands kamen aber 1967 an ihr Ende: Der Boxclub Dubois gab 1967 die Arena an die Stadt zurück. Der Borbecker Bürger- und Verkehrsverein initiierte die Teilrenovierung und Wiederinbetriebnahme mit, doch erst mit tatkräftiger Renovierung durch den Förderkreis für das Schönebecker Jugend-Blasorchester kam 1973 die Wiedereröffnung. 1976 schloss sie wieder, es folgten Wiedereröffnung und erneute Schließung. Der 1992 gegründete Arbeitskreis Dubois-Arena sorgte für den Umbau in heutiger Form.
Kommt jetzt ein neuer Frühling? Zu hoffen wäre es. Immerhin gibt es in diesem Jahr einige runde Jahrestage, an die man sich erinnern. kann. Franz Josef Gründges hat sie zusammengestellt:
Heute vor 70 Jahren
- Mai 1951: Bei guten äußeren Bedingungen beschert der Boxkampftag in der Arena dem Veranstalter bei Einnahmen in Höhe von 26.000 DM und Ausgaben in Höhe von 17.000 DM einen Überschuss von knapp 9.000 DM.
- Juni 1951: Der Rheinische Turnerbund veranstaltet in der Arena ein Schauturnen gegen eine Auswahl aus Finnland.
- September 1951: Feierstunde zum 50-jährigen Bestehen des SPD-Ortsvereins Borbeck in der Arena mit einer Rede von Dr. Kurt Schumacher.
Heute vor 50 Jahren
- Mai 1971: Abschlussgottesdienst der Borbecker „Sternprozession“ mit Weihbischof Wolfgang Große in der Arena am Sonntag vor Pfingsten mit mehreren tausend Teilnehmern.
- Juni 1971: Vorläufig letztes Frühkonzert des SJB mit sechs Borbecker Chören: Männerchor „Apollo“ Frintrop 1912, MGV Borbeck 1868, Männerchor Dellwig 1901, MGV Gregorius 1868, MGV Liedertafel 1890 und Männerchor 1925 Schönebeck
- August 1971: Schließung der Arena durch die Bauaufsichtsbehörde. Beschluss der Baukonferenz der Stadt Essen, keinen Pfennig mehr für die Erhaltung und Sicherung der Arena auszugeben.
Heute vor 30 Jahren
- Januar 1991: Risse in den Stufen und morsche Sitzbänke veranlassen die Stadt, die Arena aus Gründen der Verkehrssicherheit zu schließen.
- Juni 1991: „Arenafest“ im Schlosspark Borbeck zum Thema „Rund um’s Rad“.
- September 1991: Der Rat der Stadt beauftragt die Verwaltung, bis Ende des Jahres 1991 ein Nutzungskonzept für die Arena zu erarbeiten.
- November 1991: Die Orchestermitglieder Birgit Pluta, Torsten Ostermann und Peter Wirth überreichen Essens Oberbürgermeisterin Annette Jäger eine Liste mit über 1.000 Unterschriften zur Erhaltung der Arena. Zur Erarbeitung eines Nutzungskonzepts konstituiert sich am 25. Juni des darauffolgenden Jahres der Arbeitskreis Dubois-Arena, dem Vertreter des Essener Stadtsportbunds, des Essener Sängerkreises, des Borbecker Bürger- und Verkehrsvereins, der politischen Parteien und der Stadtverwaltung angehören. Bereits im Juli liegt das Nutzungskonzept vor.
Heute vor 25 Jahren
- /25. August 1996: Wiedereröffnung der von Grund auf renovierten Arena im Rahmen eines großen Stadtteilfestes durch Oberbürgermeisterin Annette Jäger. Die Borbecker Nachrichten widmen der Eröffnung eine ganze Beilage. Zur musikalischen Eröffnung spielt das SJB unter der Leitung von Günter Eggert den „Triumphmarsch“ aus Verdis Oper „Aida“. Zum bunten Unterhaltungsprogramm tragen Schüler, Tanzgruppen, Sportler und Musiker aus den umliegenden Stadtteilen bei.
- September 1996: Weltpremiere in der Arena: Uraufführung des Musicals „Tarot“ durch das Theater an der Niebuhrg aus Oberhausen um Produzent Holger Hagemeyer. In einer Nebenrolle Florence Kasumba, Saxofonistin im SJB.
- 06. Oktober 1996: Erntedankkonzert des SJB erstmals mit Grüner Tombola. Mit dabei das Polizeimusikkorps Essen und der Essener Ostfriesenverein.