Notfallpraxis Borbeck: Bürgerversammlung am 24. März

08.03.2015

Der Widerstand formiert sich: Eine Schließung der Notfallpraxis der Borbecker Ärzte im Philippusstift kommt nicht in Frage. Das ist das Signal aus Borbeck gegen die Pläne der Vertreterversammlung der Kassenärztlichen Vereinigung Nordrhein (KVNo). Jetzt wird für Dienstag, 24. März, um 19 Uhr zu einer Bürgerversammlung auf Schloss Borbeck eingeladen. ...


Notfallpraxis Borbeck:
Bürgerversammlung am 24. März

BORBECK. Der Widerstand formiert sich: Eine Schließung der Notfallpraxis der Borbecker Ärzte im Philippusstift kommt nicht in Frage. Das ist das Signal aus Borbeck gegen die Pläne der Vertreterversammlung der Kassenärztlichen Vereinigung Nordrhein (KVNo).

Ausgerechnet die Gründungsinitiative für ein inzwischen bundesweit ausgeweitetes Netz der Notfallversorgung soll nun nicht nachvollziehbaren ökonomischen Interessen geopfert werden. Doch zahlreiche Stimmen in Medien und Politik machen inzwischen massiv deutlich, dass der Stadtteil auf die vor zwei Jahrzehnten von den niedergelassenen Ärzten als Pilotprojekt gestartete Einrichtung nicht verzichten will. Wachsende Unterschriftenlisten unterstreichen das Unverständnis und den Protest von inzwischen Tausenden von Bürgern. Auch der Borbecker Bürger- und Verkehrsverein hatte zum Schulterschluss aufgerufen.

Das gehört in die Öffentlichkeit!

Fragen wie diese gehören nicht in Hinterzimmer und in die Entscheidung kleiner Zirkel, sondern in die Öffentlichkeit. Um Hintergründe, den Stand der Dinge und Perspektiven zu klären, wird jetzt für Dienstag, 24. März, um 19 Uhr zu einer Bürgerversammlung auf Schloss Borbeck eingeladen. Im Residenzsaal sollen die Überlegungen für die Reform des Notdienstes öffentlich dargestellt und die Folgen für die Notfallversorgung in Essens größtem Stadtteil diskutiert werden.

Dienstag, 24. März: Bürgerversammlung im Schloss

Zugesagt hat für die Debatte im Podium neben Vertretern der Borbecker Ärzteschaft u.a. auch Dr. Rainer Kundt, Amtsarzt und Ärztlicher Leiter des Gesundheitsamtes der Stadt Essen. Eingeladen durch Georg Wetzig, Facharzt für Allgemeinmedizin und 1. Vorsitzender der Notfallpraxis Borbecker Ärzte, ist zu dieser Veranstaltung auch Augenarzt Dr. Ludger Wollring aus Altenessen, der an den Schließungsplänen beteiligt war. Er wurde gebeten, die Gründe für die Reform der Notdienst-Organisation zu erläutern.

In den Notfallpraxen am Philippusstift und Marienhospital versehen niedergelassene Ärzte ihren Notdienst in eigener Praxis montags, dienstags und donnerstags von 19.00 - 7.00 Uhr, mittwochs  13.00 - 7.00 Uhr, Freitags bis Montag von 13.00 - 7.00 Uhr. Damit dieser Dienst gesichert wird, kann sich jeder an der Unterschriftenaktion beteiligen. Hier der Text:

Resolution! 

Erhalt der Notfallpraxis in Essen-Borbeck

Wir fordern die Kassenärztliche Vereinigung Nordrhein (KVNo) auf, die sehr gute organisatorische Struktur der Notfallpraxis Borbecker Ärzte bestehen zu lassen und die notfallmäßige Versorgung der akut erkrankten Patienten im Großraum Essen-Borbeck, mit einer Einwohnerzahl von über 100.000 Menschen, durch die Notfallpraxis der Borbecker Ärzte im Philippusstift weiterhin zu gewährleisten.

Mit meiner Unterschrift fordere ich den Erhalt der Notfallpraxis Borbecker Ärzte.

Unterschriftenliste zum Download


Die BBVV-Vorsitzende Susanne Asche hatte sich in einer Stellungnahme vom 14. Februar entschieden gegen die drohende Schließung der Notfallpraxis in Borbeck gewandt. Der Wegfall dieser seit nunmehr zwanzig Jahren erfolgreich arbeitenden Einrichtung wäre ein schwerer Verlust für die Borbecker Bürgerinnen und Bürger und würde die Infrastruktur Borbecks im Bereich der medizinischen Versorgung empfindlich schwächen, äußerte Susanne Asche für den Borbecker Bürger- und Verkehrsverein.

Eine stark frequentierte Notfallpraxis in einem gut funktionierenden Krankenhaus aus ökonomischen Gründen schließen zu wollen, spreche jeder menschlichen Vernunft Hohn. Für das Recht aller Borbecker Bürgerinnen auf Notfall- und Akutversorgung vor Ort werde der BBVV kämpfen – auch gegen materielle Interessen: „Die Notfallpraxis bleibt da, wo sie ist und wo sie hingehört – bei den Menschen vor Ort, die in einem Notfall rasche Hilfe brauchen.“




Artikel: 
BBVV zur drohenden Schließung der Borbecker Notfallpraxis

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