Neue Hinweistafel: An Panzerbau-Geschichte erinnern

27.09.2016

An ein fast vergessenes Kapitel der Ortsgeschichte wollen der Borbecker Bürger- und Verkehrsverein (BBVV) und der Kultur-Historische Verein Borbeck e.V. (KHV) erinnern: Am Dienstag, 27. September 2016, wollen sie um 16.30 Uhr an der Ecke Weidkamp/Grasstraße (Weidkamp 182) eine neue Informationstafel zum „Panzerbau 3“ am Weidkamp aufstellen. „Damit wollen wir den Blick für die Geschichte öffnen und dem Vergessen entgegenwirken“, so die Vorsitzenden Susanne Asche (BBVV) und Jürgen Becker (KHV). Beiden Initiativen sei es ein besonderes Anliegen, prägende Ereignisse und Orte der Borbecker Geschichte der Öffentlichkeit zu vermitteln und die Erinnerung daran wach zu halten.

Am Dienstagmorgen, 27. September, haben Mitarbeiter der GSE (Gesellschaft für soziale Dienstleistungen mbH) die Erinnerungstafel an der Ecke Weidkamp/Grasstraße aufgestellt.
 

An Panzerbau-Geschichte erinnern
Aufstellung und Übergabe einer Erinnerungstafel zum „Panzerbau 3“
der Firma Krupp von 1941 bis 1945 in Essen-Borbeck

An ein fast vergessenes Kapitel der Ortsgeschichte wollen der Borbecker Bürger- und Verkehrsverein (BBVV) und der Kultur-Historische Verein Borbeck e.V. (KHV) erinnern: Am Dienstag, 27. September 2016, wollen sie um 16.30 Uhr an der Ecke Weidkamp/Grasstraße (Weidkamp 182) eine neue Informationstafel zum „Panzerbau 3“ am Weidkamp aufstellen.

„Damit wollen wir den Blick für die Geschichte öffnen und dem Vergessen entgegenwirken“, so die Vorsitzenden Susanne Asche (BBVV) und Jürgen Becker (KHV). Beiden Initiativen sei es ein besonderes Anliegen, prägende Ereignisse und Orte der Borbecker Geschichte der Öffentlichkeit zu vermitteln und die Erinnerung daran wach zu halten.

Rüstungsfabrik „Panzerbau 3“

Auf dem grünen Naherholungsgelände von heute ist von der dunklen Vergangenheit kaum noch etwas zu sehen. Vor genau 100 Jahren waren die ehemals landwirtschaftlich genutzten Flächen von der Bergwerksgesellschaft „König Wilhelm“ übernommen worden und kamen über die Gebrüder Stumm GmbH in den Jahren des II. Weltkrieges an die Firma Krupp. Ab Sommer 1941 entstanden hier unter dem Projektname „Tiger“ mit knapp 20 Millionen Reichsmark zwei Bauabschnitte für eine Rüstungsfabrik. Bis zu 1.400 Arbeiter fertigten hier wichtige Grundbestandteile für Panzer, rund die Hälfte der Arbeitskräfte als Zwangsarbeiter, vor allem aus Frankreich, aus den Niederlanden, Italien und den besetzten Staaten Osteuropas.

Weil die Fabrik im Kriegsverlauf zunehmend Ziel verheerender Luftangriffe wurde, wurde die Fertigung zusätzlich in ein unterirdisches Geschoss verlegt – bis die Fabrikation im „Panzerbau 3“ kurz vor Kriegsende zum Erliegen kam. Alles, was brauchbar war, ging bis 1949 als Reparationsleistung in die Sowjetunion und das Gelände verwilderte. Bis Ende der 1950er Jahre wurden die oberirdischen Reste niedergelegt, die Eingänge in die Unterwelt und die Luftschächte provisorisch verfüllt. Zurück blieben die mehr als ein Fußballfeld großen Fundamente.

Als das Areal 1980 von Krupp an die Stadt Essen verkauft wurde, entstand aus dem Aushub der U-Bahn die heute noch das Landschaftsbild bestimmende große Halde, die damit einen großen Teil der unterirdischen Waffenfabrikation bedeckte. Der kleine Bewuchs hat sich inzwischen zu einem ausgewachsenen Wald entwickelt, in dem heute nur noch wenige Spuren an die Vergangenheit erinnern. Das, so wünschen es sich BBVV und KHV, soll die neue Informationstafel an der Grastraße/Ecke Weidkamp ändern. Denn über die Geschichte „soll kein Gras wachsen“.

Auch Oberbürgermeister Thomas Kufen hat zur Übergabe der Erinnerungstafel am Nachmittag sein Kommen zugesagt.

CB

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