Neu aufgestellt: Bilanz und Ausblick beim BBVV

Neu aufgestellt: Bilanz und Ausblick beim BBVV

Zügig und inhaltsreich: Rund 40 engagierte Mitglieder kamen am 19. März 2014 im Restaurant Gummersbach zur Jahreshauptversammlung des Borbecker Bürger- und Verkehrsvereins e.V., die zugleich aber auch einen Einschnitt markierte. Denn die Vereinigung präsentiert sich nun mit einem fast komplett neuen Vorstand.

Arbeitsreiches Jahr abgeschlossen

Viel Applaus fand der von Thomas Isermann vorgestellte Rechenschaftsbericht, der die Arbeitsschwerpunkte des vergangenen Geschäftsjahres Revue passieren ließ. Bewährt, und doch vom Zuschnitt neu, hatte die Borbecker Maienmahlzeit vom 13. Mai 2013 zum Thema Klimawandel (Prof. Leggewie und Umweltteam des Mädchengymnasiums Borbeck) nachhaltig für Gesprächsstoff gesorgt, die Veranstaltung „Boxen, Jazz & Gaumenfreuden“ lockte bei strömende Regen am 7./8. September 2013 Unermüdliche in die Dubois-Arena, und der 19. Borbecker Weihnachts-Markttag am 1. Dezember fand – nicht nur ob des sonnigen Wetters – wieder ein großes und positives Echo. Die Reihe der Kulturforen auf Schloss Borbeck warfen ein Licht auf Ausstattungsdefizite, aber auch Chancen des prominenten Ensembles, zudem stand der BBVV weiter mit der Begleitung des Masterplans für Borbeck weiter in der Pflicht.


Aufmerksame Zuhörer bei der BBVV-Versammlung im Restaurant Gummersbach

Besonderes Augenmerk der Vorstandsarbeit im zurückliegenden Geschäftsjahr galt der Sicherung eines positiven finanziellen Jahresabschlusses, für den Schatzmeisterin Andrea Korytkowski mit großem Beifall gedankt wurde. Die Kassenprüfer Thomas Jörgens und Bernd Flügel attestieren korrekte und vollständige Kassenführung und die Versammlung konnte den Vorstand einstimmig entlasten. In ihrem Namen dankte auch Alfred Kohlmann als gewählter Versammlungsleiter für die geleistete Arbeit, nicht zuletzt dem aus beruflichen Gründen ausscheidenden Vorsitzenden Thomas Isermann.

Der neue und der alte BBVV-Vorstand, Mitte: Susanne Asche

Vorstandswahlen: Die Ergebnisse

Einstimmige Wahlergebnisse für seine Nachfolgerin Susanne Asche, Franz Josef Gründges als Nachfolger von Reiner Terstesse im Amt des Geschäftsführers, für Jörn Meissner als Schatzmeister und den wiedergewählten stellvertretenden Vorsitzenden Dr. Christof Beckmann brachten ein starkes Votum für das neue Leitungsteam. Den neuen Beirat bilden Fritz-Ludger Brüggemann, Walter Frosch, Martin Grahl, Angelika Kleine-Möllhoff, Margarete Roderig und Sarah Oschem-Emmerich. Ausgeschieden sind Mechthild Brunnert, Tobias Degener, Anke Gröf, Jürgen Marsch, Thomas Mehlkopf und Volker Maihoff, denen die Versammlung für ihren jahrelangen aktiven Einsatz ihren Dank aussprach. Thomas Jörgens und Andrea Korytowski wurden zu Kassenprüfern bestellt.

 
Thomas Isermann & Susanne Asche: Der scheidende und die neue Vorsitzende

„Ich bin gerne bereit, mich voll für Borbeck zu engagierten“, freute sich Susanne Asche und stellte erste Themen vor, die der neue Vorstand angehen möchte. Fortgesetzt werden mit der Borbecker Maienmahlzeit am 20. Mai (Ehrengast Christoph Metzelder) und dem 20. Borbecker Weihnachtsmarkt am 30. November seit Jahren bewährte und beliebte Veranstaltungen. Doch rückt mit der Wiederkehr der 1915 vollzogenen Eingemeindung Borbecks nach Essen ein aus vielen Perspektiven spannender Schwerpunkt ins Blickfeld: Die 100. Wiederkehr dieses Ereignisses soll nach ersten Planungen 2015 mit einem von allen Bürgern mitgefeierten und von vielen Gruppen mitgestalteten „Historischer Tag“ rund um das Schloss einen sichtbaren Ausdruck finden.

Zentrale Aufgaben bleiben

Und überhaupt, so wurde deutlich, bleibt auch für die Zukunft eine zentrale Aufgabe des BBVV im Mittelpunkt: Möglichst viele Anregungen aus der Bürgerschaft aufzugreifen, Anliegen öffentlich zu machen, Menschen und Gruppen dafür zusammenzubringen. Auch mit Blick auf benachbarte Stadtteile, wie ein Kurzbericht von Sarah Oschem-Emmerich über Eindrücke von der jüngsten Katernberg-Konferenz zeigte. Wie wirkungsvoll das Engagement Einzelner sein kann, machte der Bericht von Frau Dr. Tatros vom Verein „Prävention und Schulgesundheit e.V.“ klar: Ihre Bitte um größere Unterstützung bei der Hygiene und Sauberkeit auf schulischen Sanitäranlagen zeigte bereits deutliche Wirkung. Erste Gelder, so Margarete Roderig von der Bezirksvertretung IV, stehen schon bereit. Auch wirkungsvollen und nachhaltigen Umweltaktionen, erklärte Susanne Asche, sollen ein Schwerpunkt der zukünftigen Vereinsarbeit sein, das Thema Wohnen in Borbeck und der Mehrgenerationenspielplatz am Germaniaplatz.

 
Engagierter Austausch mit Prof. Klaus Wermker: Franz Josef Gründges dankt im Namen des  BBVV

Begegnung mit Prof. Klaus Wermker

„Wie gemessen“ passten zahlreiche inhaltliche Aspekte aus dem Sitzungsverlauf zur anschließenden Begegnung mit einem aufmerksamen Zuhörer bei den vorangegangenen Debatten: Prof. Klaus Wermker, ehemaliger Leiter des Büros für Stadtentwicklung der Stadt Essen, stellte sich den Fragen von Franz Josef Gründges und Christof Beckmann. Seine Statements berührten sehr grundlegende Fragen, die er aus praktischen Erfahrungen seiner langjähriger Arbeit für eine „Soziale Stadt“ ergänzte und illustrierte. Mit zentralen Forderungen - wie zum Thema Sicherheit: „Bürger müssen sich angstfrei in ihrem Umfeld bewegen können“, so Wermker.

„Eine Stadt, die auf die Bedürfnisse von Kindern Rücksicht nimmt, ist auch eine Stadt für alte Bürger“, merkte er an, verwies auf den oft fundamentalen Wandel in der Lebensorganisation und die damit verbundene Änderung in den Aufgaben von öffentlichen Einrichtungen. Gerade im Ruhrgebiet seien die um Unternehmen herum oft unorganisch gewucherten Stadtviertel ihrer Mittelpunkte beraubt, die vielen Schichten individueller Identitäten seien durch den Strukturwandel massiv verändert worden. Darauf müsse und könne von vielen Seiten reagiert werden: „Wir haben Bedingungen dafür zu schaffen, dass die Menschen gut sein können“, so eine seiner durchaus überraschenden Äußerungen.

Breite Dialogkultur - auch für Borbeck

Voraussetzung für das Gelingen sei eine breite Dialogkultur, auch über unterschiedliche Gruppen und Milieus eines Stadtteils hinaus, unterstrich Prof. Wermker. Hier liege die gemeinsame Chance für Akteure aus Politik, Wirtschaft und Vereinigungen aller Art, ihre jeweiligen Einzelinteressen auszuhandeln und zu bündeln. Zum Vorteil aller, in aller Öffentlichkeit und durch intensive Kommunikation.

Eine Steilvorlage für eine Frage, auf die vieles aus der Debatte - und der vorangegangenen Vorstandsarbeit - geradezu hinzielte: Ja, er sei bereit, beratend bei der Installierung einer „Borbeck-Konferenz“ mitzuwirken, erklärte Wermker auf Nachfrage. Eine Zusicherung, auf die der Borbecker Bürger- und Verkehrsverein ganz sicher bald zurückkommen wird. Denn damit ist ein Anfang gemacht, der in der kommenden Zeit Gestalt annehmen kann. Das Potenzial von Borbeck ist riesig – es muss nur neu entdeckt werden.


Alfred Kohlmann übernahm für die Vorstandswahlen die Versammlungsleitung


Frohgestimmt: Der alte Vorstand (v.l.) Dr. Christof Beckmann, Reiner Terstesse, Andrea Korytowski, Thomas Isermann


Blumen von Susanne Asche für die scheidende Schatzmeisterin


Gesteck mit Gelb für Reiner Testesse, den langjährigen BBVV-Geschäftsführer


Schnell das Handy zücken: Erste Vorstandstermine sind gemacht. Am 1. April tagt die konstituierende Sitzung. Mitte: Die 1. Vorsitzende des Stadtverbands der Essener Bürger- und Verkehrsvereine e.V., Angelika Kleine-Möllhoff, Mitglied des Borbecker Bürger- und Verkehrsvereins, der für ihre verdienstvolle Arbeit auf Stadtebene ebenfalls herzlich gedankt wurde.