Marktplatz Borbeck: Neue Vorschläge kommen

Ein Kommentar der BBVV-Vorsitzenden Susanne Asche

15.04.2024

BORBECK. Zur Umgestaltung des Marktplatzes in Borbeck war - wie berichtet – für den letzten Freitag ein weiterer Ortstermin angesetzt. „Ziel war, die Entwürfe zu einem Klimaresiliente Umbau des Marktplatzes vor Ort zu diskutieren“, so Walter Frosch für den Masterplan Borbeck. Die beiden Vorschläge, so das kurze Fazit, seien nur „als Vorschläge“ zu betrachten. Die geäußerten Wünsche sollen nun in die Planungen einfließen, die neuen Vorschläge würden dann zu einem späteren Zeitpunkt diskutiert: „Wir befinden uns somit erst in der ersten Phase.“

Die Positionen des Borbecker Bürger- und Verkehrsvereins (BBVV) macht der Kommentar der BBVV-Vorsitzenden Susanne Asche deutlich. Sie fasste sie nach dem Ortstermin am 12. April auf dem Neuen Markt wie folgt zusammen:

Kommentar der Vorsitzenden des Borbecker Bürger- und Verkehrsvereins
zum Bericht „Neuer Markt: Borbeck lehnt Entwürfe ab“

Der Neue Markt Borbeck darf Charakter als zentraler städtischer Platz nicht verlieren

Der Neue Markt Borbeck braucht ohne Frage eine Umgestaltung. Die Zusage der Stadt, die als Provisorium aufgebrachte Asphaltdecke zu ersetzen und die Oberfläche von Grund auf zu erneuern, besteht seit Jahren. Dazu das Förderprojekt „Anpassung urbaner Räume an den Klimawandel“ des Bundes in Anspruch zu nehmen, ist angesichts der Haushaltslage der Stadt folgerichtig. Allein die Prämissen müssen stimmen.

Der Neue Markt ist der zentrale städtische Platz im Mittelzentrum Borbeck. Er ist Bahnhofsvorplatz, Marktplatz, Veranstaltungsplatz und Parkplatz. Hier mündet die südwestliche Autozufahrt über die Wüstenhöferstraße, die Radwegeverbindung von Borbeck zum Radschnellweg Ruhr und der Fußweg vom zentralen Busbahnhof zum Zentrum. Der Wochenmarkt versorgt Besucher aus dem gesamten Bezirk Borbeck mit Frischwaren und ist einer der am stärksten frequentierten Wochenmärkte in Essen. Das Borbecker Marktfest wäre ohne die große Bühne, die Fahrgeschäfte und das gastronomische Angebot auf dem Neuen Markt wirtschaftlich nicht lebensfähig. Die Geschäfte an der Marktstraße und in der Fußgängerzone erleben ihre umsatzstärksten Tage an den Markttagen. Zuletzt ist der Neue Markt der zentrale Parkplatz in Borbeck-Mitte. Durch die Umgestaltung des Busbahnhofs, die dem Umbau des neuen Marktes vorangeht, verliert das Borbecker Zentrum über 40 bewirtschaftete Parkplätze. Bei vergeblicher Parkplatzsuche im westlichen Teil von Borbeck-Mitte muss das Zentrum umständlich umfahren werden, um die Parkplatzsuche im östlichen Teil fortzusetzen. Auch Such- und Umwegverkehre sind alles andere als klimafreundlich.

Mehr Bäume und Grün im Zentrum, aufgehellte, möglichst offenporige wasserdurchlässige Verkehrsflächen sowie gegebenenfalls weitere Brunnenanlagen oder Wasserspiele sind zweifellos wünschenswerte klimagerechte Aufwertungen. Die Planungsaufgabe besteht darin, die Ideen so umzusetzen, dass die möglichst variable und multifunktionale Nutzung des Platzes erhalten bleibt, ohne dass sie durch Bäume behindert ist. Möglichkeiten dazu gibt es genug, vor allem, wenn die unmittelbar angrenzenden Flächen des Neuen Marktes mitgedacht werden. So verlangen die unansehnlichen Randflächen und Mauern der Bahnanlagen der DB dringend eine Begrünung, Baumbeete könnten erweitert und vorhandene Hochbeete klimagerecht überarbeitet werden. Allein von dem Gedanken, durch eine Möblierung des zentralen städtischen Platzes den Autoverkehr weiter zu verdrängen, sollte man sich verabschieden, um die Wirtschaftskraft des Mittelzentrums nicht zu gefährden.
Susanne Asche

11.04.2024: Neuer Markt: Borbeck lehnt Entwürfe ab. Bezirksvertretung einstimmig für neue Variante
08.04.2024: CDU: Borbecker Marktplatz unverzichtbar. Neue Variante für Aufwertung und Umgestaltung gefordert

Folgende Bilder: Kevin Kerber

Zurück