21.12.2021
BORBECK. Das Internetportal www.borbeck.de gehört zu den Preisträgern des diesjährigen Essener Heimatpreises. Das teilte heute die Stadt Essen mit. Da in diesen Tagen eine öffentliche Preisübergabe mit der Auszeichnung nicht möglich ist, wandte sich Oberbürgermeister Thomas Kufen in einem Videogruß an die drei Preisträger. „Sie tragen mit ihrem ehrenamtlichen Engagement dazu bei, Essen als Heimatort für uns alle mitzugestalten und zu beleben“, erklärte er bei der digitalen Preisverleihung.
Das ehrenamtliche Online-Portal Borbeck.de, dem der mit einem Preisgeld von 5.000 Euro verbundene zweite Preis zuerkannt wurde, trage „einen wichtigen Teil zur Verbreitung von Neuigkeiten und Nachrichten und für den Zusammenhalt der Borbeckerinnen und Borbecker bei“, so der Oberbürgermeister. Den „fast schon tagesaktuell“ berichtenden Mitarbeitenden des Online-Portals attestierte er „einen langen Atem“, sie seien „zuverlässig, kenntnisreich“ und engagierten sich „wahrhaft für das Heimatgefühl und über den Stadtteil hinaus“. Da ein Internetportal nicht nur Zeit, sondern auch Geld koste, komme das Preisgeld daher sicher gut an.
Oberbürgermeister Thomas Kufen in seinem Videogruß an die drei Preisträger / Screenshot
Bei den Machern des Portals machte die freudige vorweihnachtliche Nachricht verständlicherweise schnell die Runde. Das 2019 gestartete ehrenamtliche Gemeinschaftsprojekt des Borbecker Bürger- und Verkehrsvereins (BBVV), des Initiativkreises Centrum Borbeck (CeBo), des Kultur-Historischen Vereins Borbeck (KHV) und der Borbecker Werbeagentur PPR. personality partner GmbH (s.a. Impressum) hatte noch im Laufe dieser Woche die 350.000-Besuchermarke geknackt. Allein im laufenden Jahr zeigten 150.000 Besuche das große Interesse an den bislang verfassten 4.600 Artikeln und fast 300 Einträgen im Borbeck-Lexikon.
Ein Großteil der Leser – fast 220.000 über die gesamte Laufzeit - kommt dabei auch über das parallel arbeitende Facebook-Profil, 60.000 stießen über Suchmaschinen wie Google auf die Seite. Die BBVV-Vorsitzende Susanne Asche, die als Herausgeberin zeichnet, nahm mit dem BBVV-Vorstand und -Beirat die Nachricht über die Auszeichnung mit großer Freude entgegen. Ihr besonderer Dank galt der Redaktion mit Dr. Christof Beckmann und Susanne Hölter sowie Tim Gössling für die technische Begleitung.
Margarete Roderig, Bezirksbürgermeisterin im Stadtbezirk IV, wandte sich mit einem spontanen Glückwunsch an die Redaktion und erinnerte an den Auslöser für die Initiative:
„Mit der Gründung von borbeck.de wollten Sie zunächst die Lücke schließen, die durch das Einstellen der „Borbecker Nachrichten" entstanden war. Interessierte Leser und Leserinnen sollten sich weiterhin über das vielfältige Leben in Borbeck informieren können. Denn entgegen allen Versprechungen der Funke-Medien-Gruppe wurden die ausführlichen Seiten „Aus den Stadtteilen" innerhalb kürzester Zeit „eingestampft", aus dem Borbeck-Kurier wurde der Stadtspiegel. Ein Anzeigenblatt, das für max. 10 Prozent des Umfangs Platz bietet, um städtisches Geschehen widerzuspiegeln, verdient diesen Namen aber nicht“, so die Ortspolitikerin. „Das ehrenamtliche Engagement von Vereinen, Verbänden, Selbsthilfegruppen und anderen wurde und wird von der Funke-Medien-Gruppe (bewusst?) sträflich vernachlässigt und ignoriert. Terminhinweise, geschweige denn kurze Berichterstattungen zu Aktivitäten wurden schmerzlich vermisst“, mahnte sie. „Diesem Verhalten haben Sie die Stirn geboten, Ihre Homepage auf den neuesten technischen Stand gebracht und weitere Rubriken hinzugefügt. Nicht nur die ehrenamtlich Tätigen in Borbeck wissen diese Plattform inzwischen zu schätzen. Termine, Veranstaltungen und deren Inhalte werden zuverlässig und aktuell veröffentlicht und Sie sind beinahe rund um die Uhr erreichbar. Das alles wird von Ihrem Team ehrenamtlich geleistet, was allergrößten Respekt und Bewunderung hervorruft“, erklärte die Bezirksbürgermeisterin. Sie hoffe zugleich, dass die Redaktion „noch lange durchhalte, damit das breitgefächerte ehrenamtliche Engagement in Borbeck und in Essen weiterhin eine Chance auf Berichterstattung hat.“
Der 1. Preis wurde der Bürgerschaft Rellinghausen-Stadtwald e.V. für ihren Kinderpfad durch Rellinghausen und Stadtwald zuerkannt. Er stellt seit 2005 an verschiedenen Sehenswürdigkeiten in den beiden Stadtteilen Denkmaltafeln auf, die im Rahmen des Projektes „Kinderpfad durch Rellinghausen und Stadtwald“ kinder- und familiengerecht und in interaktiver und digitaler Form aufgearbeitet werden. Die Bürgerschaft darf sich über ein Preisgeld in Höhe von 7.000 Euro freuen.
Der mit 3.000 Euro dotierte 3. Preis ging an das Projekt „Urban-Art“ der Bürgerschaft Kupferdreh e.V., das verschmutzte Wände und Stromkästen im Bereich des neuen ZOB in Kupferdreh durch legale und kunstvolle Graffitis aufwertet. „Heimat bedeutet viel Gutes, wie beispielsweise Vertrautheit, Identität und Freundschaft. Heimat benötigt aber auch engagierte Menschen, die sich einsetzen, ihre Heimat gestalten, sie weiterentwickeln oder andere für sie begeistern“, so Oberbürgermeister Thomas Kufen in seiner Laudatio für die Preisträger und betonte die Bedeutung von ehrenamtlichem Engagement.
Bewertet wurden die diesjährigen Einreichungen aus den Bereichen Heimatkunde, Schülerhilfe, ehrenamtlichen Stadteilgestaltung bis zu Mundart und sportlicher Betätigung für Kinder und Jugendhilfe von einer Jury aus Janina Krüger (Geschäftsführerin der Ehrenamt Agentur Essen), Peter-Arndt Wülfing (Vorsitzender des Stadtverbandes der Bürger- und Verkehrsvereine Essen), Thorsten Flügel (Geschäftsführer Essener Sportbund e.V.) und Dr. Achim G. Reisdorf (Kurator der Naturwissenschaftlichen Sammlungen der Stiftung Ruhr Museum Essen).
Zum Heimat-Preis: Der Preis ist ein Projekt des Landes Nordrhein-Westfalen zur Förderung des Heimatgefühls in Städten, Stadtteilen und Quartieren. Er wird für besonderes Engagement zur Förderung des gesellschaftlichen Zusammenhalts der Menschen verliehen. Dazu zählen in Essen vor allem nachahmenswertes Engagement im ökologischen, sozialen, interkulturellen, geschichtlichen oder sportlichen Bereich wie auch Beiträge zur außerschulischen Bildung von Kindern und Jugendlichen und Informationen über die Stadtgeschichte und das kulturelle Erbe.