Engagiert für Borbeck: Dr. Baldur Hermans

21.11.2015

Dr. Baldur Hermans, ehemaliger Dezernent für gesellschaftliche und weltkirchliche Aufgaben im Bistum Essen, ist am 16. November im Alter von 77 Jahren in Essen gestorben. „Ich habe Baldur Hermans als einen Menschen kennengelernt, der menschliche Nähe, Heimatliebe, Weltoffenheit und Intellektualität miteinander verbinden konnte“, würdigte ihn Susanne Asche, Vorsitzende des Borbecker Bürger- und Verkehrsvereins. „Sein Engagement für Borbeck war geprägt von sozialer Verantwortung und christlicher Überzeugung."


Engagiert für Borbeck: Dr. Baldur Hermans

BORBECK. Dr. Baldur Hermans, ehemaliger Dezernent für gesellschaftliche und weltkirchliche Aufgaben im Bistum Essen, ist am 16. November im Alter von 77 Jahren in Essen gestorben. Der promovierte Historiker und Theologe war in der Jugendarbeit, Erwachsenenbildung und in der gesellschaftspolitischen Arbeit des Bistums tätig, übernahm immer aber auch vielfältige ehrenamtliche Tätigkeiten. „Ich habe Baldur Hermans als einen Menschen kennengelernt, der menschliche Nähe, Heimatliebe, Weltoffenheit und Intellektualität miteinander verbinden konnte“, würdigte ihn Susanne Asche, Vorsitzende des Borbecker Bürger- und Verkehrsvereins. „Sein Engagement für Borbeck war geprägt von sozialer Verantwortung und christlicher Überzeugung.“

Geboren am 13. Juni 1938 in den Niederlanden, war Hermans vor allem mit der Idee der Pfadfinder verbunden, denen er sich in seiner Jugend bei der katholischen Deutschen Pfadfinderschaft Sankt Georg (DPSG) in Borbeck angeschlossen hatte. Nach seinem Studium der Ge­schichte und Theologie in Bonn 1970 wurde er mit einer Arbeit zur Sozialen Frage auf den Katholikentagen von 1848-1891 promoviert und leitete seit 1970/71 das Bischöfliche Jugendamt in Essen. 1989 übernahm Bbr. Hermans die Leitung des Sekretariates und späteren Dezernates für gesellschaftliche und weltkirchliche Aufgaben des Bistums. 2004 schied er mit Erreichen der Altersgrenze aus dieser beruflichen Aufgabe aus.

Neben seinem Beruf war Hermans war in vielen Bereichen ehrenamtlich tätig, u. a. viele Jahre lang als Vorsitzender des Stadtbezirkverbandes IV der CDU (Borbeck). Über den lokalen Bereich hinaus engagierte er sich international als Auslandsbeauftragter der DPSG (1985-2004). Von 2002 bis 2011 vertrat er als Generalsekretär der Internationalen Katholischen Konferenz des Pfadfindertums (CICS) in Rom etwa 70 Verbände in Europa, Afrika, Amerika und Asien/Pazifik. Papst Johannes Paul II. berief ihn 1985 zum Konsultor des Päpstlichen Rates für die Laien in Rom. Ebenso gehörte er dem Stiftungsrat der „Lumen Gentium - Stiftung deutscher Katholiken“ des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK) an. Sein weltweites Engagement wurde vielfach gewürdigt: 1998 ehrte ihn das Weltkomitee der Pfadfinder mit dem „Bronzewolf“, der höchsten Auszeichnung der Weltpfadfinderbewegung, die DPSG zeichnete ihn mit der St. Georgs-Medaille aus. Dem Bundesverdienstkreuz am Bande (2009), dem Päpstlichen „Komtur des Silves­ter-Ordens" (2012) folgte 2015 das vom Lateinischen Patriarchat von Jerusalem verliehene Ehrenzeichen vom Heiligen Grab in Gold für das langjährige soziale, pädagogische und kirchliche Engagement des Borbeckers in Palästina, Israel und Jordanien.

Als Autor und Herausgeber legte Baldur Hermans zahlreiche Publikationen zur regionalen und lokalen Kirchen-, Kultur- und Sozialgeschichte vor. Noch im vergangenen Jahr präsentierte er mit dem Team vom Kulturhistorischen Verein Borbeck, in dem er sich in den letzten Jahren sehr engagierte, den ersten Teil einer Ausstellung zu religiös geprägten Jahreszeiten. Der zweite Teil war in der „Alten Cuesterey“ für 2016 bereits in Planung. Immer blieb er seiner Heimat verbunden, aufmerksam für die vielen Veränderungen und engagiert für die Erhaltung ihrer Lebensqualität.

Den Trauergottesdienst feiert Weihbischof em. Franz Vorrath am Montag, 23. November, in St. Paulus in Gerschede. Die Beerdigung findet um 11.30 Uhr auf dem Katholischen Friedhof Borbeck an der Hülsmannstraße statt.

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