24.04.2017
Am Mittwoch, 24. Mai, ist der Festsaal der Dampfbierbrauerei wieder Treffpunkt für die 33. Borbecker Maienmahlzeit. Ein Ort für spannende Themen und Begegnungen bei gewohnt gepflegten gastronomischen Genüssen: Ehrengäste sind diesmal Professor em. Dr. Heinz-Elmar Tenorth (Humboldt-Universität zu Berlin) und Pater Klaus Mertes SJ (Direktor des Kollegs St. Blasien/Schwarzwald)...
BORBECK. Seit 1984 lädt der Borbecker Bürger- und Verkehrsverein (BBVV) Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens als Festredner zu aktuellen und gesellschaftlich relevanten Themen bei der traditionellen „Borbecker Maienmahlzeit" ein. Auch in diesem Jahr - am Mittwoch, 24. Mai -, wird der Festsaal der Dampfbierbrauerei wieder zum Treffpunkt für spannende Themen und Begegnungen bei gewohnt gepflegten gastronomischen Genüssen.
Ehrengäste bei der inzwischen 33. Maienmahlzeit sind diesmal Professor em. Dr. Heinz-Elmar Tenorth (Humboldt-Universität zu Berlin) und Pater Klaus Mertes SJ (Direktor des Kollegs St. Blasien/Schwarzwald). Der renommierte Erziehungswissenschaftler und der ehemaliger Leiter des Canisius-Kollegs in Berlin sprechen über „Schwarze Pädagogik - Kirche und Erziehung. Anspruch und Wirklichkeit" - kein einfaches Thema, dem sie sich unter Gesprächsleitung von BBVV-Geschäftsführer Franz Josef Gründges stellen werden. Elmar Tenorth, in Borbeck geboren, hat zahlreiche wissenschaftliche Abhandlungen publiziert, gab Zeitschriften heraus und ist als Gutachter viel gefragt. Jesuitenpater Klaus Mertes, 2000-2011 Rektor des Berliner Ordenskollegs, brachte 2010 die Debatte um den Missbrauch von Schülern durch Priester ins Rollen, die in ganz Deutschland lange Diskussionen auslöste.
Die 33. Maienmahlzeit am 24. Mai beginnt um 19.00 Uhr, Einlass ist ab 18.00 Uhr. Wie immer serviert die Gastronomie der Dampfe ein dreigängiges Menü. Auf dem abwechslungsreichen und sicher auch unterhaltsamen Programm steht erneut die Verleihung der Auszeichnung „Hand in Hand" für besondere Verdienste um Miteinander und Füreinander in Essens größtem Stadtteil.
Heinz-Elmar Tenorth, 1944 in Borbeck geboren, in Bottrop aufgewachsen, hat seit 1965 Germanistik, Geschichte und Sozialkunde in Bochum und Würzburg studiert, 1970 dort das Staatsexamen abgelegt und 1975 in Pädagogik und Philosophie promoviert. Von 1979 bis 1991 war er in Frankfurt am Main und von 1991 bis 2011 an der Humboldt-Universität zu Berlin Prof. der Erziehungswissenschaft, mit Schwerpunkt Historische Bildungsforschung, und von 2000-2005 auch Vizepräsident für Lehre und Studium.
Wie alle ordentlichen Professoren hat er sich in Lehre, Forschung und akademischer Selbstverwaltung betätigt, zahlreiche Bücher geschrieben und herausgegeben, erst jüngst (2010/12) eine sechsbändige Geschichte der Berliner Universität, eine Fülle an wissenschaftlichen Abhandlungen publiziert, Zeitschriften herausgegeben und auch im Ausland, u.a. in Ungarn, der Schweiz und Japan, gelehrt. Außerhalb der Universität hat er sich intensiv als Gutachter betätigt, z.B. von 2000-2008 in der Deutschen Forschungsgemeinschaft oder seit 2000 bei Evaluationen der Bildungsforschung in Niedersachsen, Baden-Württemberg und Bayern, und in Ausschüssen des Wissenschaftsrates mitgearbeitet. Seit 2004 ist er im Vorstand bzw. Kuratorium des Instituts zur Qualitätsentwicklung im Bildungswesen, das für die Kultusministerkonferenz die Bildungsstandards für die Schulen entwickelt.
Mit der langen Dauer solcher Arbeit konnte auch er Ehrungen nicht entgehen. Elmar Tenorth ist Korrespondierendes Mitglied der Österreichischen Akademie der Wissenschaften und Mitglied der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina zu Halle und Ehrendoktor der Universitäten Bochum und Budapest. Für seine Forschungsleistung hat ihn die Deutsche Gesellschaft für Erziehungswissenschaft mit dem Trapp-Preis ausgezeichnet, 2008 war er scientist in residence der Universität Essen, 2014 hat er sich über die Verleihung des Bundesverdienstkreuzes gefreut.
Die größte Freude macht ihm aber seine Familie: Seit 1969 ist er mit Marianne Kunstleben verheiratet, sie haben zwei Töchter, Miriam und Marin, und bis heute vier Enkel, muntere Jungs.
Klaus Mertes wurde am 18.08.1954 in Bonn-Bad Godesberg geboren. Die ersten Lebensjahre verbrachte er zusammen mit seinen Eltern und Geschwistern aufgrund des Diplomatenberufes des Vaters in Marseille, Paris und Moskau. 1973 machte er Abitur am Aloisiuskolleg in Bonn-Bad Godesberg und trat nach einigen biographischen Kurven im Herbst 1977 in den Jesuitenorden ein. Nach dem Studium von Philosophie und Theologie und nach einigen pastoralen Praktika wurde er am 4. Oktober 1986 im Frankfurter Dom zum Priester geweiht. Anschließend legte er die 1. und 2. Staatsprüfung in den Fächern Latein und katholischer Religion in Frankfurt ab. 1990 begann er als Lehrer in der St. Ansgar Schule in Hamburg, 1993 bis 2011 unterrichtete er am Canisius-Kolleg in Berlin, das er ab dem Jahre 2000 auch als Rektor leitete. Seit September 2011 ist er Direktor das Kollegs St. Blasien im Südschwarzwald. Klaus Mertes wurde einer größeren Öffentlichkeit durch die Veröffentlichung eines Briefes bekannt, den er am 20. Januar 2010 an die Opfer von Missbrauch durch zwei Jesuiten in den 1980er-Jahren und 1970er-Jahren am Canisius-Kolleg schrieb. Seitdem wird sein Name mit der Aufklärung und Aufarbeitung von Missbrauchsfällen in der katholischen Kirche verbunden. Doch Klaus Mertes lässt sich nicht monothematisch auf ein Thema fixieren: Er ist Chefredakteur der Zeitschrift JESUITEN, Autor mehrerer Bücher und Artikel, Mitglied im Kuratorium der „Stiftung 20. Juli 1944“ und Berater des Vorstandes der Katholischen Elternschaft Deutschlands. In mehreren Veröffentlichungen versuchte er eine katholisch geprägte Schulpädagogik von der Inspiration der jesuitischen Exerzitien her neu zu formulieren.
Anmeldung und Kostenbeitrag:
Um Anmeldung wird gebeten bei Franz Josef Gründges, Borbecker Straße 265, 45355 Essen, Tel. 0201 / 68 38 09, Fax 0201 / 68 95 90, E-Mail: f.j.gruendges@gmx.de.
Den Kostenbeitrag in Höhe von 30,00 € pro Person inkl. Menü überweisen Teilnehmer bitte auf eines der Konten des Vereins, Stichwort „Maienmahlzeit" (Sparkasse Essen: IBAN DE21 36050105 000 8540171, BIC: SPESDE3EXXX / National-Bank Borbeck: IBAN DE52 36020030 0000 360139, BIC: NBAGDE3E).
Für die Zusendung der Eintrittskarten wird die E-Mail-Adresse oder Faxnummer benötigt, andernfalls gehen die Karten gerne auf dem Postweg zu.