Der Brauk ist nicht vergessen - Gedenktafel für St. Bernhard

13.05.2018

Nicht nur an ein Gebäude, sondern auch an die Menschen im Brauk soll sie nun erinnern, die silberne Gedenktafel, die am Dienstag an der Alten Bottroper Straße / Ecke Weidkamp aufgestellt wurde. Wo sich heute in Sichtweite des ehemaligen Panzerbaugeländes ein Gewerbegebiet ausbreitet, weihte der Gründerbischof des Ruhrbistums fast genau auf den Tag vor 40 Jahren die erste neuerbaute Kirche ein: Sie wurde von Bischof Franz Hengsbach am 4. Mai 1958 dem Hl. Bernhard von Clairvaux gewidmet...

Der Brauk ist nicht vergessen

Silberne Gedenktafel für St. Bernhard

BORBECK. Nicht nur an ein Gebäude, sondern auch an die Menschen im Brauk soll sie nun erinnern, die silberne Gedenktafel, die am Dienstag an der Alten Bottroper Straße / Ecke Weidkamp aufgestellt wurde. Wo sich heute in Sichtweite des ehemaligen Panzerbaugeländes ein Gewerbegebiet ausbreitet, weihte der Gründerbischof des Ruhrbistums fast genau auf den Tag vor 40 Jahren die erste neuerbaute Kirche ein: Sie wurde von Bischof Franz Hengsbach am 4. Mai 1958 dem Hl. Bernhard von Clairvaux gewidmet.

Seit Dienstag, 8. Mai 2018, ist neben einer Lageskizze auf der Aluminiumtafel nun zu lesen, welche Seelsorger die von Industrie umgebene Gemeinde einst leiteten. Rund um die Kirche, deren außergewöhnlicher Grundriss von dem Architekten Eberhard Michael Kleffner stammte, kümmerten sich die Salesianerpatres Anton  Tietz  (1946-1950)  und  Hugo  Ophey  (1950-1955), Pater Beda Hernegger OFM (1955-1957), Karl Speen (1957-1971), Günter Nowottnik (1971-1978) und Theodor Mure (1978-1998) um 1.000 Gläubige, die seit dem Bau nicht mehr zur weit entfernten Pfarrkirche St. Michael in Dellwig mussten.

Schon früh war jedoch klar, dass die Tage der Kirche gezählt sein würden: Nach dem Abstandserlass des Landes NRW von 1972, der eine räumlichen Abstand von zwei Kilometern von Wohnsiedlungen und Gewerbeflächen vorschrieb, ging das kirchliche Leben langsam auf einen Endpunkt zu. Nach dem letzten Gottesdienst am  21. Februar 1999 wurde das Gebäude im Januar 2000 profaniert 2001 als erstes Gotteshaus im Bistum Essen niedergelegt. Die Bewohner hatten nach der Sanierung in den 1970er-Jahren und der Umwandlung des Brauk in ein Gewerbegebiet ihre Häuser und Wohnungen verlassen müssen.

Gleichwohl: Sie sollten nicht dem Vergessen preisgegeben werden. Initiator Franz Josef Gründges, der in der Gemeinde aufwuchs und in ihr lange aktiv war, trieb mit dem Vorstand des Bürger- und Verkehrsvereins Borbeck (BBVV) eine Idee voran, die nun am 8. Mai Wirklichkeit wurde. Mit großer Unterstützung durch die Firma TRIMET Aluminium SE und durch die heutige Eigentümer-Firma Frigo-Block konnte der Plan realisiert werden, für die praktische Ausführung sorgte die Essener Arbeit-Beschäftigungsgesellschaft mbH (EABG). Ihnen dankte der Essener Oberbürgermeister Thomas Kufen bei der kleinen Feierstunde herzlich für die tatkräftige und finanzielle Unterstützung zur Errichtung der Erinnerungstafel.

Pater Otto Nosbisch, heutiger Direktor des Johannesstifts der Salesianer Don Boscos, sprach in seiner Ansprache Fürbitten und weihte die Tafel ein, ehemalige Bewohner des alten Brauks freuten sich ebenso wie Vertreter der Muttergemeinde St. Michael und Susanne Asche, die Vorsitzende des BBVV.

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