Alle „Hand in Hand“: Auszeichnung für alle in Borbeck

BBVV e.V. verlieh heute seinen Preis am Alten Markt

02.07.2021

BORBECK. Alter Markt, Freitag, 2. Juli, Punkt 11 Uhr: Schönster Sonnenschein, Betrieb und Marktgeschehen in Borbeck-Mitte, ein wieder munter plätschernder Brunnen am Glockenspiel und langsam sammelten sich Leute. Ein Stehtisch, ein Schirm, eine Mikrophonanlage und eine Ansage: Mit Blick auf das vergangene Jahr geht die diesjährige Auszeichnung „Hand in Hand“ an alle Borbecker und Borbeckerinnen! Daran soll nun auf immer eine glänzende Plakette erinnern, die am Borbecker Marktbrunnen angebracht wurde.

Auszeichnung für gutes Miteinander

Seit 2012 wird die Ehrung im Rahmen der jährlichen „Borbecker Maienmahlzeit“ vergeben, berichtete BBVV-Geschäftsführer Franz Josef Gründges. Im vergangenen und im laufenden Jahr allerdings musste der Borbecker Bürger- und Verkehrsverein (BBVV) auf den traditionellen Termin verzichten. Damit auch auf die Preisverleihung, die damals erstmals an die „Flotten Socken“ gegangen war. Weitere Preisträger waren Zug um Zug (2013), der Don Bosco Club (2014), der Förderkreis für das SJB (2015), der Runde Tisch Walter Pleitgen-Schule (2016), Bernhard Höcker (2017), der Handarbeitskreis Herz Jesu (2018) und das Redaktionsteam der Borbecker Nachrichten (2019). Wie die Preisträger deutlich machen, gilt die Auszeichnung denen, die sich in besonderer Weise für die Menschen in Essens größtem Stadtbezirk einsetzen.

Gute Erfahrungen in schwieriger Zeit

In diesem Jahr ist nun der Preis an alle Einwohner von Groß-Borbeck gemeinsam gegangen: Mut gutem Grund, wie Susanne Asche, die Vorsitzende des BBVV e.V. deutlich machte. Sie erinnerte an die vergangenen Corona-Monate mit all den Herausforderungen, denen sich jeder und jede stellen musste: „Genau 474 Tage sind vergangen seit dem 1. Corona-Lockdown bis heute. Unmittelbar nach unserer letzten Mitgliederversammlung wurden am 16.03.2020 die Schulen geschlossen. Die Höhen und Tiefen dieser Zeit, die Einschränkungen, wirtschaftlichen Nöte, Verluste und Leid sind in allen Köpfen lebendig, erklärte sie. Die Corona-Zeit habe zahllose Einschränkungen, Belastungen und auch Leid gebracht. Für Jung und Alt, Eltern und Kinder, Einrichtungen und Vereine, sei dies spürbar gewesen, auf vieles Liebgewonnene im Leben habe man verzichten müssen.

Tätige Hilfe durch „Helden des Alltags"

In Erinnerung blieben neben manchen durchaus auch widersprüchlichen Begleiterscheinungen und Egoismen vor allem aber Bilder der Dankbarkeit gegenüber den „Helden des Alltags", so Susanne Asche: „Das waren zunächst die Dienstleistungen in der Altenpflege, in den Krankenhäusern und Geschäften. Wir wollen heute den Blick auf die zahllosen stillen Helfer richten, die anderen diese Zeit leichter gemacht haben: Die Menschen in den Vereinen, Kirchen, den sozialen und ehrenamtlichen Einrichtungen mit ihrem selbstlosen Einsatz, aber auch die Nachbarn, die Mütter und Väter in den Familien und nicht zuletzt die Kinder, die ohne viel Fragen ihren Beitrag geleistet haben. Viele waren daran beteiligt, Jung und Alt, im Beruf, in der Familie und in der Nachbarschaft. Und meist geschah der Einsatz im Stillen“, so Susanne Asche. „Der Borbecker Bürger- und Verkehrsverein verleiht daher in diesem Jahr die Auszeichnung „Hand in Hand“ nicht einer Person oder Einrichtung, sondern widme ihn „allen Borbeckerinnen und Borbeckern, die in der Corona-Zeit tätiges Miteinander und Füreinander bewiesen haben“ – mit dem Wunsch, „dass wir dies in Borbeck auch in Zukunft bewahren.“

Danksagung der Bezirksbürgermeisterin

Dies unterstrich auch Bezirksbürgermeisterin Margarete Roderig, die die die Auszeichnung stellvertretend für alle Borbeckerinnen und Borbecker gerne entgegennahm. Sie erinnerte an die vielen Initiativen in den Nachbarschaften, in den Familien, Schulen, in den Altenpflegeeinrichtungen und Gemeinden, die in den Lockdowns für praktische Hilfen gesorgt und immer wieder Mut gemacht hätten. „Ob in der tätigen Arbeit für die Mitmenschen oder sei es durch die musikalischen Ständchen des SJB – für alle diese Zeichen der Verbundenheit dürfen wir alle gemeinsam sehr dankbar sein. Sie sind und bleiben gute Erfahrungen, die auch über diese fast nun durchstandene Zeit hinaus nicht vergessen sein sollen“, so die Vertreterin der Bürgerschaft vor der neuen Widmungstafel am Borbecker Glockenspiel.

Zeichen des neu erwachten Lebens

Dass die Hoffnung auf bessere Zeiten doch auch ein wenig berechtigt ist, zeigen alle Zeichen des neu erwachten Lebens: Herzlich lud Margarete Roderig zum frisch gestarteten Kultursommer in der Dubois-Arena, der unter dem Namen „Machma Sommer“ den ganzen Juli über viel Programm für Klein und Groß bereithält. Auch warf sie einen zufriedenen Blick auf das Ergebnis der Bauarbeiten an der Gerichtstraße, für die noch ausstehende Pflanzarbeiten im Herbst erledigt werden sollen. Klaudia Ortkemper freute sich auf den „2. Borbecker Spezialitätentreff“, für den alle Aufbauten erledigt waren und der Kultur-Historische Verein am Weidkamp, für den der Vorsitzende Jürgen Becker gekommen war, eröffnet am Sonntag seine Puppenhaus-Ausstellung, die erfahrungsgemäß ein großes Publikum findet.

Für all das leuchteten am Brunnen freundliche Symbole, die von Kindern der Dürerschule zu diesem Anlass gebastelt wurden: Bunte Schmetterlinge aus Filz, die sich im leichten Wind bewegten. Vielleicht entpuppt sich nun der Sommer tatsächlich noch als schöne Zeit für alle. Nicht zuletzt für alle, die sich auch durch den Preis „Hand in Hand 2021“ ausgezeichnet fühlen dürfen.

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