Wewers, Heinz

Der am 27. Juli 1927 geborene Heinz Wewers kam über Vorwärts und den FC Borbeck 1949 zu Rot-Weiss Essen und spielte bis 1962 für den RWE. Der Mittelläufer, der im WM-System den zentralen Verteidiger in der Abwehr verkörperte, bestritt von 1949 bis 1962 nicht weniger als 338 Spiele und schoss zwei Tore für den Klub. Auch im ersten Jahr der Zweitklassigkeit 1961/62 lief er noch 20-mal für die Rot-Weißen auf.

Schon in seiner ersten Saison an der Hafenstraße zeigte Heinz Wewers, der die Trikotnummer 5 trug, was in ihm steckt. Trainer Karl Hohmann setzte ihn in allen 30 Saisonspielen ein. Außerdem absolvierte er sämtliche 15 Spiele der Rot-Weißen bei den drei Endrundenteilnahmen um die Deutsche Meisterschaft 1950, 1952 und 1955. Auch bei den fünf Matches, die RWE zum DFB-Pokalgewinn 1953 benötigte und 1954 bei der achteinhalbwöchigen Süd- und Mittelamerikareise war er dabei. Dessen Nachfolger Fritz Szepan setzte ebenfalls rasch auf die Zuverlässigkeit von Heinz Wewers und konnte in allen Spielen in der Oberliga West 1954/55 auf ihn zurückgreifen. So war es kein Wunder, dass Wewers bald auch die RWE-Mannschaft auf das Feld führte, wenn August Gottschalk als Mannschaftskapitän verhindert war. Folgerichtig übernahm er nach Gottschalks Karriereende 1955 im Anschluss an die Meisterschaft hauptamtlich diese Funktion. Bei allen großen Freundschaftsspielen, wie etwa 1956 gegen Honvéd Budapest, tauschte nun Heinz Wewers mit dem gegnerischen Kapitän die Wimpel.

In der Nationalmannschaft

Sepp Herberger berief Heinz Wewers 1951 zum ersten Mal in die Nationalmannschaft. Neben Helmut Rahn und Bernhard Termath spielte Wewers am 23. Dezember 1951 im Essener Stadion Am Uhlenkrug für die DFB-Elf gegen Luxemburg. Danach vergingen fast fünf Jahre, bis Herberger ihn wieder berücksichtigte. Am 26. Mai 1956 spielte er gegen England in Berlin. Im gleichen Jahr spielte er auch noch gegen Norwegen, Schweden, Irland und Belgien. Gegen die Belgier gelang Hein Wewers am 23. Dezember 1956 in Köln beim 4:1-Sieg sein einziges Tor im Nationaltrikot. Im Jahr darauf nominierte Herberger ihn gegen Österreich, die Niederlande, Schottland und Ungarn. 1958 folgte ein weiteres Spiel gegen Belgien. Bei der WM 1958 gehörte Heinz Wewers neben den Rot-Weissen Fritz Herkenrath und Helmut Rahn ebenfalls dem deutschen Kader an, wirkte jedoch nur im Spiel um den dritten Platz gegen Frankreich mit, das mit 3:6 verloren ging. Dieses zwölfte Länderspiel war zugleich sein letztes.

Nach der aktiven Zeit

Noch während seiner Karriere übernahm Wewers zusammen mit seiner Frau die Gaststätte in der neu errichteten Haupttribüne des Stadions Rot-Weiß und führte sie von 1957 bis 1962. Anschließend übernahmen die beiden eine Kneipe in Borbeck. Außerdem arbeitete Wewers als Mitarbeiter in einer Getränkefirma.

Die Familie hatte einen Sohn, der auch Heinz genannt wurde. Am 11. April 1952 geboren, erlebte er in seiner Jugend die Zeiten seines Vaters bei RWE mit und kann sich noch daran erinnern, wie er selbst als Balljunge am Training teilnahm. Heinz Wewers junior wollte ebenfalls Fußball auf höchstem Niveau spielen. Nun bleibt so eine Ambition zwar allzu häufig nur ein Traum, der Sohn des Nationalspielers allerdings konnte ihn verwirklichen. Er wurde Torwart, schaffte es in den Bundesliga-Kader der Essener und war dort hinter Fred Bockholt und Heinz Blasey die Nummer drei. Seine schönste Erinnerung an seine Jahre bei RWE: Als der Wechsel von Fred Bockholt zu Kickers Offenbach bereits feststand, nahm Wewers junior 1971 als zweiter Torhüter hinter Blasey an der Amerikareise von RWE teil. Später stand er in der 2. Bundesliga bei Rot-Weiß Oberhausen zwischen den Pfosten: In den Spielzeiten 1979/80 und 1980/81, als RWO in der 2. Liga Nord spielte, wurde er dort neunmal als Keeper eingesetzt. Heinz Wewers senior starb am 29. August 2008 im Alter von 81 Jahren.

Uwe Wick/Georg Schrepper

 

Wewers und seine Frau beim Bierzapfen in der neu eröffneten Gaststätte in der neuen Tribüne von RWE (1957).

Einlauf der RWE-Mannschaft ins Stadion an der Hafenstraße, vorneweg: Heinz Wewers, wahrscheinlich in der Saison 1958/59 (im Hintergrund die neue Hauptribüne).

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