Melches, Georg

RWE-Urgestein

Georg Melches wurde am 24. August 1893 in Essen als Sohn eines Betriebsführers auf der Zeche Emil-Emscher geboren. Nach dem Abschluss der Schulausbildung mit dem Abitur 1914 (eine Zeitlang war Melches auch Schüler des Gymnasiums Borbeck) nahm er als Freiwilliger am Krieg teil. Seine berufliche Tätigkeit begann er 1919 auf der Zeche Emil-Emscher und der Kokerei Helene in Essen.

Schon ein Jahre später wechselte er zur „Koksofen und Gasverwertungs-AG (Kogag)“ in Essen. Dort wurde er 1928 Mitglied des Vorstands, von 1933 bis 1939 führte er das Unternehmen alleine. Durch mehrere Zusammenschlüsse entstand 1938 aus der „Kogag“ die Didier-Kogag-Hinselmann GmbH, für die Georg Melches bis zu seinem Ruhestand im Jahr 1959 tätig war.

Seine sportliche Laufbahn begann er beim SV Vogelheim, zu dessen Gründungsmitgliedern er 1907 gehörte. Als der Verein 1925 mit Spiel und Sport Emscher fusionierte, war dies die Geburtsstunde des SC Rot-Weiß-Essen. In diesem Verein übernahm Georg Melches, der selbst nie Vereinsvorsitzender war, vielfältige Aufgaben. Er war Obmann für Finanzen und Fußball, Geschäftsführer und Schriftführer. Außerdem nutzte er seine beruflichen Möglichkeiten, um den aufstrebenden Verein nach Kräften zu unterstützen. Ihm ist zum Beispiel der Wiederaufbau der Sportanlage an der Hafenstraße nach dem Krieg zu verdanken.

In seine Ära fallen die großen sportlichen Erfolge von RWE – die DFB-Pokalmeisterschaft 1953 und die Deutsche Meisterschaft 1955 (Bild oben). Auch zahlreiche Auslandskontakte des Vereins gehen auf die Initiative von Georg Melches zurück, zum Beispiel die neunwöchige Reise der Mannschaft nach Südamerika und in die USA 1954. Mit der Pensionierung hörte seine aktive Unterstützung des Vereins auf.

Georg Melches starb während eines Kuraufenthalts am 24. März 1963. Er wurde auf dem Matthäus-Friedhof (wie auch der RWE-Spieler August Gotttschalk) beigesetzt. Eine Gedenktafel am Friedhof erinnert an die Verdienste von Georg Melches für Rot-Weiß-Essen. Ein Jahr nach seinem Jahr wurde das Stadion an der Hafenstraße ihm zu Ehren in „Georg-Melches-Stadion“ umbenannt.

Franz Josef Gründges

Quelle: Wolfgang Sykorra. Von der Penne in die Welt. Borbecker Porträts, hrsg. v. Lothar Böning. Verlag edition rainruhr. Essen 2013.

Das Bild oben zeigt Georg Melches in der hinteren Reihe in der Bildmitte: Leichtathleten von SuS 1912 in den neuen Trikots beim zweiten Jugendwerbetag am 1. und 2. Juli 1922 vor der Jugendhalle an der Germaniastraße. Foto: Archiv Georg Schrepper. Unten: Auf dem rechten Bild ist Georg Melches der zweite von links, rechts neben ihm sein 1911 verstorbener Bruder Hermann Melches.

Unten: Das Georg-Melches Stadion an der Hafenstraße, Denkmal für Helmut Rahn

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