Lange, Friedrich

Nicht jedem wird die Ehre zuteil, dass schon zu Lebzeiten eine Straße nach ihm benannt wird. Friedrich Lange ist es gelungen. Zu seinem 70. Geburtstag schenkte man ihm im Jahre 1907 wegen seiner außerordentlichen Verdienste um Staat und Gemeinde und „der selbstlosen Förderung der öffentlichen Interessen“ eine Straße in Bochold – die Friedrich-Lange-Straße, Endstück der damaligen Hochstraße (heute Bocholder Straße). Wer war dieser Mann?

In Stichworten: Geboren als Friedrich Wilhelm Theodor Lange am 27. Februar 1837 in Helfe bei Hagen, aufgewachsen in ärmlichen Verhältnissen, gestorben am 17. Mai 1918 in Bredeney, beigesetzt auf dem Rosenhügel-Friedhof, seit 1869 Direktor der Phönixhütte in Bergeborbeck und ab 1874 in Personalunion Leiter der Phönixhütte in Kupferdreh, ging nach der Demontage der Kupferdreher Hütte 1914 in Pension und zog nach Bredeney, ehrenamtlicher Beigeordneter der Bürgermeisterei Borbeck von 1870 bis 1914 (nach Koerner 1876-1907), Mitglied des Kreistags und des Provinziallandtags der Rheinprovinz, Träger des Roten Adler-Ordens 4. Klasse.

Eine betuchte Hagener Familie ermöglichte dem jungen Friedrich Lange den Besuch der Gewerbeschule. Nach dem Abitur, das er mit Auszeichnung bestand, erhielt er ein Stipendium für die Ausbildung zum Chemiker an Gewerbeinstitut in Berlin. Im Jahre 1857 trat Friedrich Lange im Hochofenwerk Neu-Schottland in Haßlinghausen seine erste Stelle an. Danach übernahm er die Leitung einer Hochofenanlage in Meppen, wurde 1867 Direktor der Alexishütte in Wietmarschen bei Lingen und zwei Jahre darauf Leiter der Phönixhütte in Bergeborbeck. (FJG)

Quellen: Erwin Dickhoff: Essener Köpfe. Essen 2015. – Ludwig Wördehoff: Borbeck in seinen Straßennamen. Essen 1987. – Andreas Koerner: Zwischen Schloß und Schloten. Die Geschichte Borbecks. Bottrop 1999.    

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