20.09.2022
BORBECK. Fast 1.000 Mal wurde unser Video zum Zustand am Schloss Borbeck inzwischen bei Facebook aufgerufen, am 16. Februar 2022 hatten wir es hochgeladen. Mit folgendem Text: „Zur Debatte ums Schloss: Wenn die Sonne scheint, sieht man es sehr deutlich. So schön das Wirtschaftsgebäude inzwischen geraten ist - auch das Tor ist wenigstens inzwischen wieder am Platz -, der alte Nachbar nebenan steht und schweigt. Das inzwischen einigermaßen „bemooste Haus“ wird echt nicht besser – von „Residenz" lässt sich wirklich nicht mehr sprechen. Nur schon der Augenschein von außen zeigt, dass eine Menge getan werden muss. Hier dazu ein paar Impressionen. Inzwischen seien vor allem innen massive Eingriffe nötig, heißt es. Und alles wird ganz sicher länger dauern, als allen lieb ist. ...“. Und das Video stellte selbst die Frage: „Wer küsst es wieder wach, das Schloss?“ - „Ein Jammer. Ein historisch wertvolles Gebäude hat so eine Missachtung nicht verdient“, kommentierte etwa Barbara Fröhlich.
Am 15.09.2022, sieben Monate später, konnten wir auf der Seite www.borbeck.de nachlegen. Unter der Überschrift „Schloss Borbeck soll generalsaniert werden. Erste Planungsschritte beauftragt / Kosten: Fast 14 Millionen Euro“ fassten wir den letzten Stand der Dinge zusammen. Und äußerten wahrscheinlich berechtigte Zweifel, ob es sowohl bei dem bis 2024/25 terminierten Renovierungszeitraum als auch bei den geplanten Kosten von rund 13,6 Millionen Euro bleiben werde.
Das wird jetzt am kommenden Montag, 26. September, zu einem Thema im Schloss selbst. Unter dem Titel „Wie geht es weiter im Schloss Borbeck?“ laden der Borbecker Bürger- und Verkehrsverein e.V. (BBVV) und der Förderverein Schloß Borbeck e.V. um 19 Uhr herzlich in den Residenzsaal ein. Gleich drei Vertreter der Stadtverwaltung stellen sich dabei der Debatte und informieren über die Pläne zur Generalsanierung und die Folgen für das Kulturzentrum: Muchtar Al Ghusain, (Geschäftsbereichsvorstand 4, Jugend, Kultur und Bildung), Dr. Ecevit Agu (Leiter der Immobilienwirtschaft Essen) und Anja Herzberg (Leiterin des Kulturamts Essen).
„Mit dem Kulturzentrum und der Dauerausstellung zur 1000-jährigen Geschichte der Fürstäbtissinnen, dem Traubereich und den Sälen für bürgerschaftliche Veranstaltungen ist das Ensemble „Schloß Borbeck“ heute das Wahrzeichen der vorindustriellen Geschichte der Stadt und ein überregional wahrgenommenes Haus für alle Bürger“, so die einladenden Vereine: „Mehr als 20 Monate liegen die Gastronomie und das Erdgeschoss im Schloß Borbeck nun schon brach. Da sind die jetzt aufgenommenen Pläne der Stadt zu einer Generalsanierung eine gute Botschaft. Doch Umfang und Kosten der beschriebenen Maßnahmen werfen Fragen zu den Folgen für das Kulturzentrum und die zukünftigen Nutzungen im Schloss auf. Lange Schließungen, dauerhafte Beschränkungen und Stillstand darf es nicht geben.“
Diese Fragen sollen in der Bürgerversammlung am Montag, 26. September, diskutiert werden. „Wir freuen uns, dazu den zuständigen Beigeordneten der Stadt Essen, den Leiter der Immobilienwirtschaft und die Leiterin des Kulturamts Essen begrüßen zu können“, so der BBVV und der Förderverein.
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15.09.2022: „Schloss Borbeck soll generalsaniert werden. Erste Planungsschritte beauftragt / Kosten: Fast 14 Millionen Euro“
Einträge im Borbeck-Lexikon
Bilder: BBVV / borbeck.de