Stammhaus in Bedingrade

Die Straße „Am Roten Haus“ im Stadtteil Bedingrade führt ihren Namen nach einer im Besitz der Familie Rot(t)häuser befindlichen historischen Gaststätte und Herberge an der Wegegabelung Schlossstraße/Frintroper Straße. Die gesicherte Ernstnennung des Anwesens datiert nach Ute-Küppers-Braun in das Jahr 1590. Die alte Bezeichnung „Roedthove“ lässt vermuten, dass neben Gastwirtschaft und Herberge auch Landwirtschaft betrieben wurde.

An der „Rodehauß“ genannten Herberge führten viele Wege vorüber, darunter auch der Hellweg. Historische Karten bezeugen die Existenz eines Schlagbaums am „Rodehauß“. Das Stammhaus der Familie Rot(t)häuser hat im Laufe seiner Geschichte viel Handel und Krieg erlebt. Nach den napoleonischen Kriegen musste das Haus 1819 von Grund auf erneuert werden.

Das Rote Haus ist das älteste Gasthaus in Borbeck. Es ist bis heute in Betrieb. 1986 bewahrte eine Bürgerinitiative das Haus vor dem Abbruch und trug zu dessen Denkmalschutzstellung bei. Laut Gutachten der Denkmalbehörde überliefert das Haus in Lage, Erscheinungsform, Ausstattung und Grundrissposition das historisch bedeutende Rodtehuis. Für die Erhaltung des Gebäudes sprechen volkskundliche, städtebauliche sowie orts- architekturgeschichtliche Gründe, da das Gebäude eine haustypologisch und volkskundlich interessante Verbindung von Bauernhaus und Gasthaus dokumentiert. Es markiert zudem den Ort einer ortsgeschichtlich bedeutenden Wegegabelung. (FJG)

Quellen: Wördehoff, Borbeck in seinen Straßennamen, Artikel „Am Roten Haus“. – Homepage des Bürger- und Verkehrsvereins Frintrop 1922 e.V., Kultur- und Geschichtspfad, Station 1.9. „Das Stammhaus“.  

 

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