Pawlik, Wilhelm

Wilhelm Pawlik, geboren am 25. Juni 1900 in Borbeck, stammt aus einer Arbeiterfamilie. Sein Vater war Schneider. Nach dessen frühem Tod 1912 musste Wilhelm Pawlik schon früh mithelfen, die Mutter und die neun Geschwister zu versorgen. Nach der Volksschule 1914 erhielt er eine Arbeitsstelle bei der Konsumgenossenschaft „Eintracht“ in Essen, wurde Gewerkschaftsmitglied und schloss sich der sozialistischen Arbeiterjugend an.

Das Kriegsjahr 1918 machte der 18-jährige Wilhelm Pawlik als Soldat mit. Nach dem Krieg begann seine gewerkschaftliche und politische Arbeit. Von 1919 bis 1923 war er in verschiedenen Kommunalbetrieben in Essen tätig. 1920 trat er der USPA und später der SPD bei. Für den Verband der Gemeinde- und Staatsarbeiter (VDGS) arbeitete er ab 1922 als Gewerkschaftssekretär In Magdeburg, Berlin, Erfurt und ab 1930 in Essen.

1933 wurde er fristlos entlassen, blieb ohne Arbeit und war bis 1939 ständiger Verfolgung durch die Nazi-Behörden ausgesetzt. Von 1939 bis 1945 war er Soldat. Nach dem Krieg wirkte er aktiv am Wiederaufbau der Gewerkschaften mit. Er wurde geschäftsführender Vorsitzender des Essener Ortsausschusses des DGB. 1949 wurde ihm das Amt des Ersten Vorsitzenden der Gewerkschaft Handel, Banken und Versicherungen (HBV) übertragen, das er bis 1961 innehatte. Daneben war er in zahlreichen weiteren Gremien vertreten, zum Beispiel in der AOK und der Industrie- und Handelskammer (IHK)

Neben der gewerkschaftlichen Tätigkeit war Wilhelm Pawlik auch politisch aktiv. 1946 wurde er Stadtverordneter in Essen und gehörte von 1947 bis 1950 als Abgeordneter der SPD (Wahlkreis Essen-Katernberg) dem Landtag von Nordrhein-Westfalen an.

Wilhelm Pawlik war verheiratet und hatte zwei Töchter. Er starb am 9. Januar 1968 in Essen und wurde auf dem Essener Südwestfriedhof beigesetzt. Die Trauerfeier am 15. Januar 1968 fand unter großer Anteilnahme der Essener Bevölkerung statt. (FJG)

Quellen: Wikipedia-Eintrag: https://www.verdi.de/ueber-uns/idee-tradition... – abgerufen am 05.12.2020. – https://www.deutsche-biografie.de/sfz94302.html - abgerufen am 05.12.2020. – Klaus Mertsching: Pawlik, Bernhard Wilhelm. In: Neue Deutsche Biographie (NBD), Band 20, Berlin 2001. – https://www.landtag.nrw.de.

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