Marenbach, Leny (Helene)

Vor vielen Jahren – am 20. Dezember 1907 – hat in Essen-Altendorf ein späterer UFA-Star das Licht der Welt erblickt. Helene „Leny“ Luise Marenbach, Tochter eines Kruppschen Arbeiters, besuchte die Volksschule in Essen-West und die Viktoria-Schule in Essen-Ost bis zum Einjährigen. Mit 16 Jahren nahm sie Schauspielunterricht und gab schon nach vier Monaten ihr Bühnendebüt, spielte unter anderem das Klärchen in Goethes „Egmont“ und die Luise in Schillers „Kabale und Liebe“. Im Herbst 1928 ging sie für drei Jahre an das Schauspielhaus Zürich, weitere Theaterstationen waren Darmstadt, das „Theater in der Josefstadt“ in Wien und die „Kammerspiele“ in München.

Zum Film kam die junge Schauspielerin Mitte der 1930er-Jahre und war erstmals 1935 als „Jana, das Mädchen aus dem Böhmerwald“ an der Seite von Ewald Balser auf der Leinwand zu sehen. Große Popularität erlangte sie ein Jahr später mit ihrem zweiten Film „Wenn wir alle Engel wären“, in dem sie mit Heinz Rühmann zusammenarbeitete. Mit ihm drehte sie auch die Filme „Der Mustergatte“ (1937) und „Fünf Millionen suchen einen Erben“ (1938). Bis zum Kriegsende 1945 übernahm sie zahlreiche Filmrollen mit wechselnden Partnern, darunter „Irrtum des Herzens“ mit Paul Hartmann, „Frau nach Maß“ mit Hans Söhnker (1940), „Friedemann Bach“ mit Gustav Gründgens, „Die Wirtin zum Weißen Rößl“ mit Karl Schönböck (1941), „Das war mein Leben“ mit Carl Raddatz (1944) und „Wie sagen wir es unseren Kindern?“ mit Mathias Wiemann (1945).

Nach 1945 spielte sie nur noch in wenigen Filmen mit, unter anderem in der musikalischen Komödie „Hallo-Sie haben Ihre Frau vergessen“ mit Willy Fritsch (1949), im anti-westlichen Propagandafilm „Geheimakten Solvay“ (1952) und in Storms „Pole Poppenspäler“ (1954). Leny Marenbach gelang es nicht, im bundesrepublikanischen Kino Fuß zu fassen. Sie übernahm kleine Rollen in TV-Produktionen. 1960 stand sie im Mehrteiler „Am grünen Strand der Spree“ als Frau von Zehdenitz vor der Fernsehkamera. Nach und nach zog sich aus dem Film- und Theatergeschäft zurück und arbeitete zuletzt nur noch als Synchronsprecherin und Sprecherin beim Sender „Rias Berlin“. Am 26. Januar 1984 starb der ehemalige Ufa-Star Leny Marenbach, von den Medien wenig beachtet, in Berlin (West) an Herzversagen und wurde auf dem Städtischen Waldfriedhof in Berlin-Dahlem beigesetzt. (FJG)

Quellen: http://www.steffi-line.de/archiv_text_buehne/12m_mahrenbach - aufgerufen am 09.12.2020. – Erwin Dickhoff: Essener Köpfe. Essen 2015.

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