Märkte

1594 stiftete die Fürstäbtissin Elisabeth von Manderscheid-Blankenheim zwei Jahrmärkte für Borbeck, die am Sophientag (12. Mai) und am Dionysiusfest (8. Oktober) auf dem Weidkamp abgehalten werden sollten. Dieses Privileg wurde 1662 von der Fürstäbtissin Anna Salome von Salm-Reifferscheidt bestätigt.

In den Jahren 1859 und 1863 erschienen diese Märkte unter der Bezeichnung „Kram-Markt“. Neben den Jahrmärkten gab es in Borbeck auch Viehmärkte. 1801 genehmigte die Preußische Regierung das Abhalten von Viehmärkten in Borbeck. Sie fanden jeweils im April und September statt. Die Gemeinde stellte diese Märkte 1894 mangels Nachfrage ein. 1853 beantragte der Borbecker Gemeinderat bei der Königlichen Regierung in Düsseldorf die Durchführung eines Wochenmarkts mit der Begründung, dass ein solcher Markt „für die hiesige verkehrsreiche Gegend und namentlich im Interesse der vielen Bergleute, Fabrik- und Hüttenarbeiter und deren Familien ein dringendes Bedürfnis“ sei.

Nach erfolgter Genehmigung fand das Marktgeschehen zunächst in unmittelbarer Nähe zum alten Friedhof von St. Dionysius statt. Das wurde bereits drei Jahre später als deplatziert und störend empfunden. Doch erst 1883 kündigte der Kirchenvorstand von St. Dionysius den Vertrag bezüglich der Nutzung des alten Friedhofs und ging auf die Suche nach einer Ersatzfläche. Mit Erfolg. Am 28. August 1885 konnte der Markt unterhalb von St. Dionysius eröffnet werden (kostenlose Nutzung, Vertragslaufzeit 40 Jahre). So blieb der Zustand viele Jahre, von einigen Umgestaltungsmaßnahmen abgesehen. 1980 wurde das Marktgeschehen auf den Bahnhofsvorplatz verlegt (Neuer Markt).

Der umgestaltete Alte Markt wurde 1984 eingeweiht. 1985 erhielt man für die Umgestaltung einen Preis des Bundes Deutscher Architekten. Da sich die erhoffte Belebung des Platzes nicht einstellte, begann man bereits 1991 mit Umgestaltungsmaßnahmen. Der Masterplan Borbeck führt diese Maßnahmen seit einigen Jahren fort (Pflasterung, Abriss eines alten Kiosks, Pflanzung von Hecken, Erneuerung des Glockenspiel).

Heute finden auf dem Alten Markt über die Einzelnutzung hinaus einige wiederkehrende Veranstaltungen statt, so seit 1981 das Borbecker Marktfest und seit 1994 der Borbecker Weihnachts-Markttag. Zwischenzeitlich gab und gibt es immer wieder Überlegungen, das Marktgeschehen vom Neuen Markt auf den Alten Markt zurückzuverlegen. (FJG)

Quelle: Andreas Koerner: Märkte in Borbeck. In: Borbecker Beiträge 14. Jg. 1/1998, S. 8-11.

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