Kohlmann, Hubert

Notar, BBVV-Vorsitzender

Hubert Kohlmann wurde am 31. Mai 1902 in Borbeck geboren. Nach dem Abitur am Gymnasium Borbeck studierte er Rechtswissenschaft in Innsbruck und Bonn. Das Referendariat leistete er in Essen ab. 1932 eröffnete er in der Rechtstraße in Borbeck-Mitte eine Anwaltskanzlei und später ein Notariat. 1940 wurde er zum Kriegsdienst eingezogen. Seine Familie wurde 1941 nach Duderstadt evakuiert. Dort geriet Hubert Kohlmann in amerikanische Kriegsgefangenschaft. Zusammen mit seiner Frau und seinen Söhnen kehrte er Ende 1945 nach Borbeck zurück. Er starb im Jahr 1974.

Hubert Kohlmann hat viel für Borbeck getan. Im April 1949 fand in der Gaststätte van der Mee (Ecke Marktstraße/Rechtstraße) eine Versammlung statt, auf der der Borbecker Bürger- und Verkehrsverein wiedergegründet wurde. Die neue Satzung folgte im Wesentlichen der bis 1932 gültigen Fassung. Demnach verfolgte der Verein den Zweck, Verkehr, Handel und Wohlfahrt im Stadtteil Essen-Borbeck zu fördern. Zum 1. Vorsitzenden wählte die Versammlung Wilhelm Wimmer, 2. Vorsitzender wurde Rechtsanwalt Hubert Kohlmann. (Vgl. BN Nr. 1/08.04.1949). Nach Angaben von Alfred Kohlmann hat sein Vater im Jahre 1952 das Amt des 1. Vorsitzenden von Wilhelm Wimmer übernommen.

Nach fast 16 Jahren trat Hubert Kohlmann mit den Vorstandsmitgliedern Wilhelm Rohmann, Maria von Leski und Oskar Meusel zurück und übergab Anfang 1967 den Vorsitz an Fritz Brüggemann. In seiner Amtszeit hat sich Hubert Kohlmann mit dem BBVV intensiv um den Aufbau und die Verbesserung der Borbecker Infrastruktur gekümmert. Dazu gehörten die Errichtung und der Erhalt des Amtsgerichts Borbeck, die Errichtung des Mädchengymnasiums Borbeck (1963) und der Neubau des Hallenbads in Borbeck (1962). (Vgl. BN Nr. 13/24.03.1967). Anlässlich der Feier zum 50-jährigen Bestehen des BBVV wurde der Vorsitzende Hubert Kohlmann in den Borbecker Nachrichten mit den Worten zitiert: „Wir dürfen in unserem Bestreben nicht erlahmen, die Trabantenstadt Borbeck nachhaltig zu vertreten. Dabei haben wir keinerlei Rücksicht zu nehmen.“ (BN Nr. 46/11.11.1960).

Auch das Gymnasium Borbeck hat Hubert Kohlmann viel zu verdanken. Er gehörte beim Treffen der Ehemaligen am 28. Dezember 1949 im Schloss Borbeck zu den Initiatoren der „Vereinigung der ehemaligen Schüler des Gymnasiums Borbeck“. Im Jahre 1958 wirkte er bei der Gründung des „Vereins der Freunde und Förderer des Gymnasiums Borbeck“ mit. Da in den folgenden Jahren die in der Satzung festgelegte jährliche Wahl des Vorsitzenden (im Amt war Alfred Marks) nicht beachtet worden war, musste 1967 ein Notvorstand installiert werden, zu dessen Vorsitzenden das Amtsgericht Hubert Kohlmann bestimmte. Dieses Amt übernahm nach seinem Tod 1974 sein Sohn Alfred Kohlmann. Wolfgang Sykorra, langjähriger Leiter des Gymnasiums Borbeck und zeitweilig auch Vorsitzender des BVV, fand passende Worte für Hubert Kohlmanns vorbildliches Wirken, das geprägt war von der Auffassung, dass eine Schule in das Leben eines Stadtteils hineinwirkt und dass man bereit sein muss, dafür Verantwortung zu übernehmen.  (FJG)

Quellen: Artikel in den Borbecker Nachrichten. – Wolfgang Sykorra: Von der Penne in die Welt. Borbecker Porträts (hrsg. v. Lothar Böning), edition rain-ruhr, Essen 2013, S. 15/16.

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